Saint-Saëns: Works for Cello & Orchestra

Albumbeschreibung

Schon seine Debütaufnahme für Naxos ließ aufhorchen, zusammen mit dem Pianisten Nicholas Rimmer legte Gabriel Schwabe eine musikalisch tieflotende und überaus tonschöne Aufnahme der Cellosonaten von Johannes Brahms vor. Jetzt folgt mit der Gesamtaufnahme der Werke für Cello und Orchester von Camille Saint-Saëns Schwabes erste Konzertaufnahme. Und schon in den ersten Takten des populären a-Moll-Konzerts op. 33 blitzt sein enormes instrumentales Können auf – die souveräne Leichtigkeit, mit der er Cello spielt, ist schon frappierend. Da sitzt jeder Ton, da verwischt keine schnelle Bravourpassage. Diese manuelle Kapazität mit einem komfortablen Überschuss an Technik schafft den Freiraum für die musikalische Gestaltung. Schwabe profiliert sich als ein ganz seriöser, auf Inhalte fokussierter Musiker, keine Show, kein Firlefanz. Er macht klare Aussagen, intoniert blitzsauber und spielt bis in die höchsten Lagen tonschön und mit leuchtender Intensität. Das Sinfonieorchester von Malmö ist ihm dabei unter der Leitung von Marc Soustrot ein adäquater Partner. Attraktiv ist das Aufnahmeprojekt natürlich auch deshalb, weil es die unbekannteren Werke von Saint-Saëns bewirbt, die im Schatten des ersten Cellokonzerts stehen und im Konzertsaal nur selten zu hören sind: die Romanze op. 36, die Suite op. 16, das Allegro appassionato op. 43 und das zweite Cellokonzert. Und dann, ganz am Schluss, taucht er auf, der unvermeidliche „Schwan“ aus dem „Karneval der Tiere“ (von Paul Vidal für Cello und Orchester arrangiert). Schwabe singt die melodische Linie ganz natürlich aus, schlicht und fokussiert, ohne sie ungebührlich zu verkitschen. Nur so ist dieses gut dreiminütige Stück, das ja eine geniale Erfindung ist, zu goutieren. Neben der überragenden Geigerin Tianwa Yang hat Naxos jetzt auch einen jungen Weltklasse-Cellisten in seinem Künstleraufgebot. Auf weitere Projekte mit Gabriel Schwabe darf man gespannt sein.
© Hornig, Norbert / www.fonoforum.de