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Gäbe es auf dieser Scheibe nur die neunminütige Aria aus dem Cembalokonzert, die Anschaffung würde sich trotzdem lohnen. Was der Komponist hier an Tiefsinn – unprätentiös, fast schon lakonisch – aus einem kroatischen Volkslied filtriert, gereicht ihm zu höchsten Ehren. Natürlich hat ihn die westliche Rezeption, die ganze Kontinente und Länder ignoriert, längst vergessen. Dabei bildet Boris Papandopulo (1906-91) zusammen mit Jakov Gotovac, Josip Slavenski und Stjepan Šulek das Triumvirat der modernen kroatischen Musik.
Sein Cembalokonzert von 1962 darf als Musterbeispiel einer ganz persönlichen, allgemein zugänglichen Adaption der Zwölftontechnik gelten. Kaum ein Hörer wird hinter dieser melodiösen Tonsprache irgendeine Abstraktion vermuten – Papandopulo schuf stets geistreiche, expressive Musik, deren Spannweite von der inbrünstigen „Hrvatska Misa“ (Kroatische Messe) bis zum Schlager reicht. Gern kombinierte er „barocke Motorik“ und dezenten Folklorismus (die Mutter war Kroatin, der Vater Türke) mit instrumentaler Virtuosität, wofür auch das Piccolo-Konzert schöne Beispiele bietet.
Genauso leicht konnte er diese Art von Stilistik aufgeben und kosmopolitisch-sachlich schreiben: Die Orchesterlieder nach Texten des sozialistischen Dichters Kurt Barthel imponieren durch ihre scheinbar emotionale Unterkühlung, zumal sie von Miljenko Turks mit vorbildlicher Diktion, weder übertrieben romantisch noch propagandistisch vorgetragen werden. Die anderen Interpreten stehen dem Bariton in nichts nach.
Es ist schon die dritte Papandopulo-CD aus dem Hause cpo. Den Booklet-Text sollten jene Musikkritiker auswendig lernen müssen, die noch immer glauben, der bedeutendste kroatische Komponist aller Zeiten heiße Milko Kelemen.
© Tarnow, Volker / www.fonoforum.de
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Piccolo Concerto (Boris Papandopulo)
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Michael Martin Kofler, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Michael Martin Kofler, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Michael Martin Kofler, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Harpsichord Concerto (Boris Papandopulo)
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Jorg Halubek, Artist, MainArtist - Boris Papandopulo, Composer - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Jorg Halubek, Artist, MainArtist - Boris Papandopulo, Composer - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Jorg Halubek, Artist, MainArtist - Boris Papandopulo, Composer - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
5 Orchestral Songs (Boris Papandopulo)
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Miljenko Turk, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Miljenko Turk, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Miljenko Turk, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Miljenko Turk, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Orchestra - Boris Papandopulo, Composer - Miljenko Turk, Artist, MainArtist - Timo Handschuh, Conductor
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Albumbeschreibung
Gäbe es auf dieser Scheibe nur die neunminütige Aria aus dem Cembalokonzert, die Anschaffung würde sich trotzdem lohnen. Was der Komponist hier an Tiefsinn – unprätentiös, fast schon lakonisch – aus einem kroatischen Volkslied filtriert, gereicht ihm zu höchsten Ehren. Natürlich hat ihn die westliche Rezeption, die ganze Kontinente und Länder ignoriert, längst vergessen. Dabei bildet Boris Papandopulo (1906-91) zusammen mit Jakov Gotovac, Josip Slavenski und Stjepan Šulek das Triumvirat der modernen kroatischen Musik.
Sein Cembalokonzert von 1962 darf als Musterbeispiel einer ganz persönlichen, allgemein zugänglichen Adaption der Zwölftontechnik gelten. Kaum ein Hörer wird hinter dieser melodiösen Tonsprache irgendeine Abstraktion vermuten – Papandopulo schuf stets geistreiche, expressive Musik, deren Spannweite von der inbrünstigen „Hrvatska Misa“ (Kroatische Messe) bis zum Schlager reicht. Gern kombinierte er „barocke Motorik“ und dezenten Folklorismus (die Mutter war Kroatin, der Vater Türke) mit instrumentaler Virtuosität, wofür auch das Piccolo-Konzert schöne Beispiele bietet.
Genauso leicht konnte er diese Art von Stilistik aufgeben und kosmopolitisch-sachlich schreiben: Die Orchesterlieder nach Texten des sozialistischen Dichters Kurt Barthel imponieren durch ihre scheinbar emotionale Unterkühlung, zumal sie von Miljenko Turks mit vorbildlicher Diktion, weder übertrieben romantisch noch propagandistisch vorgetragen werden. Die anderen Interpreten stehen dem Bariton in nichts nach.
Es ist schon die dritte Papandopulo-CD aus dem Hause cpo. Den Booklet-Text sollten jene Musikkritiker auswendig lernen müssen, die noch immer glauben, der bedeutendste kroatische Komponist aller Zeiten heiße Milko Kelemen.
© Tarnow, Volker / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 11 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:00:43
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Michael Martin Kofler Jörg Halubek Miljenko Turk Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim Timo Handschuh
- Komponist: Boris Papandopulo
- Label: CPO
- Genre: Klassik
(C) 2018 CPO (P) 2018 CPO
Auszeichnungen:
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