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Nadine Shah|Kitchen Sink

Kitchen Sink

Nadine Shah

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Mit "Holiday Destination" schlug Nadine Shah vor rund drei Jahren zunehmend politischere Töne an und verlagerte ihre Musik mehr in Richtung krachigen Indie-Rock mit Northern-Soul-Schlagkante. Textlich ging es um ihre multikulturelle Identität, aber auch um das Hinterfragen traditioneller Geschlechterrollen. Als Belohnung zeichnete man das Album bei den AIM Awards zum 'Independent Album Of The Year' aus. Auch wurde es für den Mercury Prize nominiert. Nun knüpft die 34-jährige Britin mit "Kitchen Sink", für das wieder einmal Stammproduzent Ben Hillier hinter den Reglern und an den Drums saß, thematisch und musikalisch an diese Platte an.

Nur prangert sie dieses Mal ganz in der Tradition des Kitchen-Sink-Dramas der 50er Jahre die Verlogenheit der Gesellschaft an anstatt einen Kommentar auf politisch schwierige Zeiten zu liefern. Dabei setzt sie sich mit Alltagsdiskriminierung und Sexismus jeglicher Art auseinander. Das macht "Kitchen Sink" zu ihrer bisher wütendsten Platte. Gleich im Opener "Club Cougar" spuckt sie Gift und Galle, wenn man sich mit Mitte Dreißig schon als Cougar bezeichnen lassen muss. Diese englische Slang-Bezeichnung für Frauen, die nach wesentlich jüngeren Männern Ausschau halten, kritisiert der Soziologe Eric Fassin als sexistisch, da sie die Frau "animalisiere". Auch setzte sich der Begriff Mitte der Nullerjahre zunehmend in der Porno-Branche durch, die Frauen oftmals als Objekt männlicher Gelüste und Perversionen herabwürdigend darstellt.

In "Ladies For Babies (Goats For Love)" beschäftigt sich Shah mit den sozialen Auswirkungen auf Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, wobei im Refrain ihr derber britischer Humor besonders zum Tragen kommt, wenn sie Sexualpartner mit Ziegen gleichsetzt. Im Titelstück rechnet sie mit spießigen Nachbarn ab, die hinter ihren Gardinen über die Neuankömmlinge tuscheln. Als Britin mit pakistanischem und norwegischem Background geht sowas nicht spurlos an ihr vorbei. Trotzdem findet sie in dem Track als selbständig denkende Frau einen neuen Platz in dieser Welt.

Dennoch hilft im schlimmsten Falle, wenn sie sich permanent mit gesellschaftlichen Vorurteilen und althergebrachten Rollenklischees konfrontiert sieht, nur noch der Alkohol, wie "Buckfast" und "Ukrainian Wine" nahelegen. Bei aller Wut nimmt sich Shah aber auch immer wieder Zeit, um kurz innezuhalten, etwa wenn es in "Trad" heißt: "Shave my legs / Freeze my eggs / Will you still love me when I'm old?"

Musikalisch gestaltet sich das Werk deutlich abwechslungsreicher als der Vorgänger. Die an 80er-Jahre-Post-Punk und Indie-Rock-Vorbilder erinnernde Sound-Ästhetik weicht dabei einer zunehmend erdigeren, bluesigeren Klangsprache, die auch dem Soundtrack zur nächsten "Peaky Blinders"-Staffel gut zu Gesicht stünde. Das Krachige bleibt dabei erhalten.

So erweist sich "Club Cougar" durch den exorbitanten Einsatz von Northern Soul-Bläsern als ein wuchtiger Einstieg. In "Ladies For Babies (Goats For Love)" grätscht immer wieder eine schneidende Gitarre rein, ebenso wie im spröden Titelstück, was den textlichen Scharfsinn hervorragend unterstreicht. Dagegen dominiert in "Dillydally" schräges Geflöte. Mit "Trad" beschreitet sie dann zunehmend melancholischere Sphären im Refrain. "Kite" wirkt schließlich mit seinen glockenspielartigen Klängen, dem molligen Piano und den düsteren Background-Gesängen wie ein gespenstisches Nachtlied.

Ganz anders "Ukrainian Wine", das an die treibenden Nummern PJ Harveys erinnert, und "Walk", das mit überdrehtem Kneipenschläger-Blues Marke Gallon Drunk aufwartet. Jedenfalls fällt das Album trotz einiger nachdenklicher Töne häufig noch etwas unbequemer aus als man es von Nadine Shah erwartet hätte.

Andererseits fehlt dafür die Stringenz und die Geschlossenheit, die den Vorgänger auszeichnete. Da die Britin musikalisch öfter ihre Krallen ausfährt, gerät das Ergebnis sperriger. Demzufolge beißen sich ihre Melodien nicht mehr so eindringlich im Ohr fest. Dafür kommt ihr rauer nordenglischer Akzent besser zur Geltung. Auch betont die Mittdreißigerin ihre soulige Seite, wenn sie jede einzelne Silbe genussvoll dehnt. Dadurch fokussiert sie sich überwiegend auf die Message der einzelnen Songs. Gut, dass sie zwischenzeitlich auch immer wieder Wege aufzeigt, wie sich als Frau ein selbstbestimmteres Leben erreichen lässt, anstatt nur die angry british woman zu geben.

© Laut

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Kitchen Sink

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1
Kitchen Sink
00:03:36

Ben Hillier, Composer, Producer, Drums, Engineer, Guitar, Percussion, Piano, Writer, Bass, Synthesizer - Nadine Shah, Composer, Writer, Claps, MainArtist - Dan Crook, Engineer - Katie Tavini, Engineer - Maisie Crook, Engineer

© 2020 BMG Rights Management (UK) Limited trading as Infectious Music ℗ 2020 BMG Rights Management (UK) Limited trading as Infectious Music

Albumbeschreibung

Mit "Holiday Destination" schlug Nadine Shah vor rund drei Jahren zunehmend politischere Töne an und verlagerte ihre Musik mehr in Richtung krachigen Indie-Rock mit Northern-Soul-Schlagkante. Textlich ging es um ihre multikulturelle Identität, aber auch um das Hinterfragen traditioneller Geschlechterrollen. Als Belohnung zeichnete man das Album bei den AIM Awards zum 'Independent Album Of The Year' aus. Auch wurde es für den Mercury Prize nominiert. Nun knüpft die 34-jährige Britin mit "Kitchen Sink", für das wieder einmal Stammproduzent Ben Hillier hinter den Reglern und an den Drums saß, thematisch und musikalisch an diese Platte an.

Nur prangert sie dieses Mal ganz in der Tradition des Kitchen-Sink-Dramas der 50er Jahre die Verlogenheit der Gesellschaft an anstatt einen Kommentar auf politisch schwierige Zeiten zu liefern. Dabei setzt sie sich mit Alltagsdiskriminierung und Sexismus jeglicher Art auseinander. Das macht "Kitchen Sink" zu ihrer bisher wütendsten Platte. Gleich im Opener "Club Cougar" spuckt sie Gift und Galle, wenn man sich mit Mitte Dreißig schon als Cougar bezeichnen lassen muss. Diese englische Slang-Bezeichnung für Frauen, die nach wesentlich jüngeren Männern Ausschau halten, kritisiert der Soziologe Eric Fassin als sexistisch, da sie die Frau "animalisiere". Auch setzte sich der Begriff Mitte der Nullerjahre zunehmend in der Porno-Branche durch, die Frauen oftmals als Objekt männlicher Gelüste und Perversionen herabwürdigend darstellt.

In "Ladies For Babies (Goats For Love)" beschäftigt sich Shah mit den sozialen Auswirkungen auf Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, wobei im Refrain ihr derber britischer Humor besonders zum Tragen kommt, wenn sie Sexualpartner mit Ziegen gleichsetzt. Im Titelstück rechnet sie mit spießigen Nachbarn ab, die hinter ihren Gardinen über die Neuankömmlinge tuscheln. Als Britin mit pakistanischem und norwegischem Background geht sowas nicht spurlos an ihr vorbei. Trotzdem findet sie in dem Track als selbständig denkende Frau einen neuen Platz in dieser Welt.

Dennoch hilft im schlimmsten Falle, wenn sie sich permanent mit gesellschaftlichen Vorurteilen und althergebrachten Rollenklischees konfrontiert sieht, nur noch der Alkohol, wie "Buckfast" und "Ukrainian Wine" nahelegen. Bei aller Wut nimmt sich Shah aber auch immer wieder Zeit, um kurz innezuhalten, etwa wenn es in "Trad" heißt: "Shave my legs / Freeze my eggs / Will you still love me when I'm old?"

Musikalisch gestaltet sich das Werk deutlich abwechslungsreicher als der Vorgänger. Die an 80er-Jahre-Post-Punk und Indie-Rock-Vorbilder erinnernde Sound-Ästhetik weicht dabei einer zunehmend erdigeren, bluesigeren Klangsprache, die auch dem Soundtrack zur nächsten "Peaky Blinders"-Staffel gut zu Gesicht stünde. Das Krachige bleibt dabei erhalten.

So erweist sich "Club Cougar" durch den exorbitanten Einsatz von Northern Soul-Bläsern als ein wuchtiger Einstieg. In "Ladies For Babies (Goats For Love)" grätscht immer wieder eine schneidende Gitarre rein, ebenso wie im spröden Titelstück, was den textlichen Scharfsinn hervorragend unterstreicht. Dagegen dominiert in "Dillydally" schräges Geflöte. Mit "Trad" beschreitet sie dann zunehmend melancholischere Sphären im Refrain. "Kite" wirkt schließlich mit seinen glockenspielartigen Klängen, dem molligen Piano und den düsteren Background-Gesängen wie ein gespenstisches Nachtlied.

Ganz anders "Ukrainian Wine", das an die treibenden Nummern PJ Harveys erinnert, und "Walk", das mit überdrehtem Kneipenschläger-Blues Marke Gallon Drunk aufwartet. Jedenfalls fällt das Album trotz einiger nachdenklicher Töne häufig noch etwas unbequemer aus als man es von Nadine Shah erwartet hätte.

Andererseits fehlt dafür die Stringenz und die Geschlossenheit, die den Vorgänger auszeichnete. Da die Britin musikalisch öfter ihre Krallen ausfährt, gerät das Ergebnis sperriger. Demzufolge beißen sich ihre Melodien nicht mehr so eindringlich im Ohr fest. Dafür kommt ihr rauer nordenglischer Akzent besser zur Geltung. Auch betont die Mittdreißigerin ihre soulige Seite, wenn sie jede einzelne Silbe genussvoll dehnt. Dadurch fokussiert sie sich überwiegend auf die Message der einzelnen Songs. Gut, dass sie zwischenzeitlich auch immer wieder Wege aufzeigt, wie sich als Frau ein selbstbestimmteres Leben erreichen lässt, anstatt nur die angry british woman zu geben.

© Laut

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