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Alt-J

Eigentlich ein riskantes Unterfangen: Bandname, Bandlogo, Bühnenbild … bei Alt-J scheint das berühmt-berüchtigte Hipster/Chillwave/Witch House-Dreieck allgegenwärtig. Das griechische Delta-Zeichen, im Bandnamen via Mac-Tastaturkürzel beschrieben, erobert in den 2010ern als eine Art Geheimemblem für den hot new shit in Sachen Postpop Plattencovers und T-Shirts. Genauso schnell langweilt es jedoch als omnipräsentes Coolness-Stereotyp. Zum Glück für Alt-J entspricht ihre Musik nur in Ansätzen der Idiomsprache des trendigen Pseudonyms. Hinter dem identitätsstiftenden Namen steckt für die Jury des englischen Mercury Prize' 2012 sogar das Album des Jahres. Alle anderen begeistern sich einfach für die clever-sophisticateten, an Britfolk und Indiepop angelehnten Songs auf dem Debütalbum "An Awesome Wave". Mit mehrstimmigen Gesängen, organischen Akustikgitarren und dem analogem Appeal klassischer Bandsetups gewinnt der Act auch in Zeiten elektronischer Dominanz beeindruckende Marktanteile. Seit 2007 feilen Joe Newman (Gitarre/Vocals), Gwil Sainsbury (Gitarre/Bass), Thom Green (Drums) und Gus Unger-Hamilton (Keyboards) an komplex arrangierten, wolkenverhangenen Stücken zwischen Wehmut und euphorischer Liebesbekundung. Seinerzeit treffen die vier an der Leeds University aufeinander. Nach dem Abschluss in Englischer Literatur und Kunst zieht das Quartett in die Akademiker-Hochburg Cambridge. Mit gewachsenen Fähigkeiten als Musiker unterzeichnen Alt-J 2011 bei Infectious Records ihren ersten Plattendeal. Im darauffolgenden Sommer erscheint "An Awesome Wave", dessen atmosphärische Intimität die Band in die Nähe von Wild Beasts-Nerdigkeit, Yeasayer-Soundexperiment und Why?-Post-Hip Hop rückt. Während sie zu Karrierebeginn noch noch eine Aura des Mysteriösen umhüllte und sie ihre Gesichter auf Pressefotos unkenntlich machten, ist es mit der Zurückgezogenheit spätestens nach dem Sieg beim Mercury Prize vorbei. Die Briten touren durch die Welt, spielen auf den großen Festivalbühnen und steuern mit "Buffalo" einen Track zum Soundtrack des Films "Silver Linings" bei. Trotz der vielen Konzerte finden Alt-J nebenbei Zeit, um an "This Is All Yours", dem Nachfolger ihres Debüts, zu schreiben. Kurz vor Beginn der Aufnahmen verkünden sie im Januar 2014 allerdings den Ausstieg ihres Bassisten Gwil Sainsbury, dem scheinbar der Rummel um seine Person zu viel geworden ist. "Er hat gemerkt, dass ihm bestimmte Aspekte des Lifestyles eines Bandmitglieds einfach gar nicht gefallen", sagt sein Kollege Gus Unger-Hamilton der BBC. Ersatz suchen sich die verbliebenen Männer aber nicht. Sie beginnen im April 2014 als Trio, den Zweitling in den Inguana Studios einzuspielen. Dort, im Süden Londons, haben sie bereits über "An Awesome Wave" gebrütet, auch Charlie Andrew, der Produzent des Debüts, ist wieder mit von der Partie. In 13 neuen Songs setzen sich Alt-J mit Ideen von Freiheit auseinander und kennen selbst keine Schranken: Pop, Rock, Hip Hop, Electro ... auseinanderfieseln kann das niemand mehr. Selbst ein Sample aus Miley Cyrus' "4x4", das sie in ihrer ersten Singleauskopplung "Hunger Of The Pin" verwenden, sorgt für Begeisterung. In ihren Videoclips bringen Alt-J ihre in sich gekehrte, melancholische Grundstimmung und den Kult um die Symbolhaftigkeit der Band zur Vollendung. Mit schauriger Brutalität erzählt "Breezeblocks" mit Zeitlupe und Rückspuleffekt die Geschichte eines Mordes, oder der gefragte Videoregisseur Nabil richtet in "Hunger Of The Pine" ein Blutbad mit Pfeil und Bogen an. "Tessellate" überträgt ein Gemälde Raphaels in die Moderne, "Every Other Freckle" erscheint in "Boy"- und "Girl"-Version mit ästhetischen Nacktaufnahmen und Kätzchen. Alt-Js Gespür für Visuelles steht ihrer Musik in Experimentierfreude und Zeitgeistigkeit in nichts nach.
© Laut

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