- 1 Give A Little
- 2 Overnight
- 3 The Knife
- 4 Alaska
- 5 Light On
- 6 Past Life
- 7 Say It
- 8 On + Off
- 9 Fallingwater
- 10 Retrograde
- 11 Burning
- 12 Back In My Body
Über das Album
Auf dem rätselhaften Cover des Albums
Heard It in a Past
Life blickt uns
Maggie Rogers entgegen und schwingt dabei ein großes rotes Tuch
durch die Luft, geradeso als wolle sie uns mit ihrer scharlachroten
Liebe umhüllen. Mit dieser symbolischen Geste schützt die Sängerin
also ein Publikum, das sie seinerseits vor den dunklen
Machenschaften des Rampenlichts in Schutz nimmt. Die vor kurzem
gestarteten Blitzkarriere der Sängerin steht nämlich im Mittelpunkt
dieses Debütalbums. Im Jahre 2016 hat Maggie Rogers die Chartplätze
erobert, und zwar mit ihrer Single Alaska, die man natürlich
auf Heard It in a Past Life
wieder zu hören bekommt. Auch ihre andere Single
ist hier vertreten: Light
on. Dieser Song
spricht wohl am treffendsten die widersprüchlichen Gefühle an, die
mit so plötzlicher Berühmtheit einhergehen: die Angst, von einer
Welle, die man nicht immer im Auge hat, mitgerissen oder sogar
vernichtet zu werden, aber auch die Freude, die einem ein
wohlgesinntes Publikum beschert. Dasselbe kommt in
Burning zur
Sprache, wo die junge, aus dem Bundesstaat Maryland kommende
Amerikanerin ihren schlafwandlerischen Zustand beschreibt, in den
sie manchmal aufgrund ihrer Berühmtheit verfällt:
„I’ve been sleeping/Barely dreaming/Through
one year and one half.“ Pharrell Williams
nahm sie unter seine Fittiche und sie erinnert irgendwie an Judy
Garland, weil sie im Hinblick auf ihren Erfolg komplexe Gefühle
zeigt, aber auch aufgrund ihrer vibrierenden Stimme, mit der sie
uns verzaubert.
Das Album spiegelt Rogers‘
Persönlichkeit wider, auf perfekte Art und gerade zum richtigen
Zeitpunkt, und es ist energisch (die Beats fordern eindeutig zum
Tanz auf) und wird zugleich von einer mehr oder weniger
hintergründigen Melancholie getragen. In Past Life kommt diese Traurigkeit
in der herrlichen Kombination von Klavier und Stimme eindeutig zum
Ausdruck. „Maybe there’s a past life coming
out inside of me“: das ist die Nostalgie
(nach der Zeit vor ihrem Erfolg), die sie, koste es was es wolle,
erhalten möchte, um nicht den Boden unter ihren Füßen zu verlieren.
In Retrograde geht sie dazu über, Erinnerungen an früher anzusprechen.
Vielleicht kam dieser Erfolg zu früh? In Say It scheint sie das verhehlt
zuzugeben. Im letzten Song betont sie jedoch diese Lebenskraft, die
sie nie wirklich verlässt (Back in My
Body). Mehr oder weniger präsentiert
Maggie Rogers auf diesem Album „positive Melancholie“, denn es
heißt schon was, einerseits zum Tanz aufzufordern (oder dazu, sich
treiben zu lassen) und andererseits äußerst introspektiv zu sein.
©Nicolas Magenham/Qobuz
Hi-Res 24 Bit – 96.00 kHz
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