De l'ombre à la lumière

Albumbeschreibung

Das hervorragende Trio Goldberg (es hat den Namen nach Bachs Goldberg-Variationen gewählt, die es in der Streichtriofassung eingespielt hat) mit geradezu bestechend aufspielenden Musikern aus dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo etabliert die Streichtrio-Besetzung mit diesen Einspielungen geradezu als ein gleichwertiges Genre neben der Quartettmusik: durch einen konzertanten Impetus, durch eine größere Intensität des Spielens und Aufführens, durch deutlichere Strukturierung und Durchhörbarkeit der Musik. Paradoxerweise gelingt es den Musikern mit der im Vergleich zum Quartett reduzierten Besetzung, durch Klangschärfung und intensiv-fulminantes Aufführen eine größere und zugleich auch differenziertere Klangfülle zu erzielen. Dieser Eindruck stellt sich freilich auch mit der vorbildlichen Werkauswahl ein, handelt es sich doch durchweg um eher vernachlässigte Meisterwerke, die endlich einmal adäquat interpretiert werden. Hervorzuheben ist etwa der bezwingende musikantische Impetus bei Gideon Klein ohne verbohrten Eigensinn, die ohne überdrehte Virtuosität eingespielte, unterhaltsame „Serenade“ von Ernst von Dohnányi, der melancholische Tonfall des Weinberg-Trios in unüberhörbarer Schostakowitsch-Nähe und das weite, impressionistisch-farbige Klangräume ausmessende Trio von Jean Cras, einem Komponisten, der nun endlich durch Einspielungen die Beachtung zu finden beginnt, die er verdient. Der konzertante Impetus, mit dem das Trio Goldberg diese sehr unterschiedlichen Werke interpretiert, macht all die individuellen Züge dieser Werke eindrucksvoll präsent, und doch bleibt zugleich auch der unverwechselbare Charakter des Ensembleklanges stets spürbar. Er erwächst aus dem konzertant-virtuosen Interpretieren, das dennoch intim-kammermusikalisch gebunden bleibt – kurz: Das ist fabelhaft!
© Schubert, Giselher / www.fonoforum.de