Die Geschichte einer französischen Künstlerin, die mit einem Chanson ein kleines bisschen Frieden in die deutsch-französische Welt brachte...

Barbara, mit bürgerlichem Namen Monique Serf (1930 – 1997), zählte zu den Chanson-Sängerinnen, oder wie die Franzosen sie bezeichnen würden, zu den A.C.I (auteur-compositeur-interprète), was soviel heißt wie Autor-Komponist-Interpret, die sich besonders durch ihre Poesie der Texte und einzigartige Melancholie auszeichnen. Zu ihren zahlreichen Chansons zählten Nantes, La Solitude und Göttingen – ein Chanson, das auch auf einem Album in der deutschen Übersetzung veröffentlicht wurde. Von 1958 bis 1964 zählte sie zu den Stars der Bühne des Pariser Écluse. Ihre Karriere begann zunächst mit der Interpretation von Chansons von Georges Brassens und später Jacques Brels am Klavier. 1960 veröffentlichte sie ihre erste Platte, die Georges Brassens gewidmet war. Das Chanson Ma plus belle histoire d’amour (Meine schönste Liebesgeschichte), welches sie im Pariser Bobino performte, widmete sie 1965 ihrem Publikum. Ein Jahr später sang sie gemeinsam im Olympia mit Georges Moustaki ein ihr gewidmetes Chanson La Dame brune (Die brünette Dame).

Doch diese französische Künstlerin steht unter verschiedenen Gesichtspunkten im Zusammenhang mit der deutschen Kultur. Sie steht aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln im Kontext des Holocausts und ist in den Nachkriegsjahren als eine Künstlerin zu sehen, die einen wichtigen Schritt der Versöhnung zwischen der deutschen und französischen Kultur einleitete. In Frankreich, noch lange Jahre nach ihrem Tod eine Berühmtheit, spielte sie aufgrund ihres Chansons Göttingen, das nach ihrem Konzert in Deutschland 1964 entstand, eine wichtige Rolle.

Barbara begann ihre Memoiren mit den Worten „Il était un piano noir“ (Es war einmal ein schwarzes Klavier) im Jahre 1997 zu schreiben. Noch im November desselben Jahres verstarb sie und ihre Zeilen wurden posthum veröffentlicht. Auf einigen wenigen Seiten beschreibt sie ihre Eindrücke und das Ereignis von 1964 in Göttingen.

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