Das Jurymitglied der derzeitigen Filmfestspiele in Cannes Gabriel Yared entzückt seit den 80er Jahren die Ohren der Kinoliebhaber. Er ist einer der gefragtesten Arrangeure im Bereich des französischen Chansons. Er will nur eins: für jeden Film, den er vertont, die passendste und ergreifendste Note finden, egal, wer der jeweilige Filmemacher ist, sei es nun Jean-Jacques Beineix, Jean-Pierre Mocky oder Xavier Dolan.

Weißes Hemd unter einem Pullover mit V-Ausschnitt, Zigarette im Mund und ein Bart wie der eines orientalischen Fürsten mit Noten in der Hand… Gabriel Yared wirft sich vor einem schwarzen Bild, dem Cover der Filmmusik für Rette sich wer kann von Jean-Luc Godard (1980), in Positur. Aufgrund dieser Zusammenarbeit steht dieser Mann, der in den Siebziger Jahren ein ganz hervorragender Instrumentator und Komponist für französische Chansons war (für Françoise Hardy in erster Linie), nun plötzlich im Rampenlicht vor begeisterten Kinofans. Godards Name und dieses Foto, auf dem er den klugen Köpfen von der Reformuniversität in Vincennes zum Verwechseln ähnlich sieht, machen ihn sofort zu einem kopflastigen Komponisten, der sich auf Autorenfilme spezialisiert hat.

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