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Goldfrapp

Goldfrapp ist, so langweilig es auch erscheinen mag, der Name der ungemein versierten Sängerin dieses Zweierprojektes. Alison Goldfrapp sorgt mit ihrer Stimme für die perfekte Untermalung des Soundgerüstes aus der Feder von Will Gregory. Gregory, seines Zeichens Filmkomponist, Arrangeur und Keyboarder, musste erst durch Zufall auf seine Partnerin stoßen, um zu wissen, dass ihm genau diese Stimme schon immer im Kopf herum geschwirrt ist. Mit seinen eigenen Worten hört sich das so an: "Als ich Alison zum ersten Mal auf einem Tape hörte, hatte ich sofort den Impuls, sie finden zu müssen, denn ihre Stimme beschreibt genau das Areal, in dem ich arbeiten will. Sie hat eine einzigartige Resonanz. Ich dachte mir, wenn Persönlichkeit und Stimme übereinstimmen würden, dann möchte ich mit dieser Sängerin kollaborieren. Ihre Stimme steht für viele unterschiedliche Richtungen." Starker Tobak. Die Frau, auf die diese Lobpreisungen gemünzt sind, stammt aus Bath und hat sich in der Vergangenheit schon mit Arbeiten für Tricky und The Orb einen Namen gemacht. Ihre Stimme ist in der Tat eine leckere Angelegenheit, doch die Symbiose mit Will macht daraus etwas ganz Besonderes. Das Debüt "Felt Mountain" erscheint wie die Vertonung eines Film Noir und wirkt an manchen Stellen schon fast zu schön, um wahr zu sein. Swingende Orchestereinlagen treffen auf reduzierte Songstrukturen, die an Björk oder Portishead erinnern, ohne zur platten Kopie zu verkommen. Vielmehr nehmen Goldfrapp den Faden auf und spinnen sich ihr ganz eigenes Universum aus seltsamen Tönen, wunderbaren Melodien und sanfter Melancholie. Dass die beiden leidenschaftliche und hervorragende Musiker sind, versteht sich fast von selbst. Mitten in die Arbeiten am neuen Studiowerk platzt die Nachricht, dass Madonna für ihren neuen Film "Love, Sex, Drugs & Money" unter anderem Goldfrapps Song "Lovely Head" auswählt, der gar in voller Länge zu hören ist. Das zweite Studioalbum "Black Cherry" erscheint im Frühjahr 2003. Damit verabschieden sich Will und Alison vom puren Schönklang des Debüts. Zwar fehlt der typische Cinemascope nicht, ist aber eher rudimentär vorhanden. Neben den Soundtrack-Anleihen fließen nun vermehrt clubkompatible Klänge in den Goldfrapp-Kosmos ein. Manch einem mag dies nicht gefallen, die Stilvielfalt erweitern dunkle und absolut tanzbare Klopfer wie "Train" allemal. Dass das auch live hinhaut, beweisen Goldfrapp auf Tour. Ob im verschwitzten Club oder auf Festival-Bühnen, das Publikum geht mit. Die Dokumentation der Auftritte erscheint im Herbst 2004 auf Doppel-DVD unter dem Namen "Wonderful Electric". Nach einer eher kurzen Kreativpause macht sich das Duo an die Arbeit zum dritten Longplayer, der auf den Namen "Supernature". Die Symbiose aus wundervoll sphärischen Klängen ("Time Out From The World") und Popowackeltracks ("Ooh La La") begeistert erneut und festigt Goldfrapps Status als angenehme Sonderlinge im Musikbusiness. Im Frühsommer 2006 machen Meldungen die Runde, dass Goldfrapp den Titelsong für den James Bond-Film "Casino Royal" beisteuern. Die Macher dementieren umgehend. Vielmehr war der Wunsch Vater des Gedanken, als ein Fan selbstgemachte Poster ins Netz stellte, auf denen er die Musik-Credits Goldfrapp andichtet. Eine französische Zeitung greift die Geschichte auf, woraufhin sich die Ente wie ein Lauffeuer verbreitet. Im Oktober veröffentlichen Goldfrapp in Amerika das Remix-Album "We Are Glitter". Zu dieser Zeit befinden sich Alison und Will bereits wieder im Studio, um an neuem Material zu feilen. Das Ergebnis der Schufterei erblickt im Februar 2008 das Licht der Welt. "Seventh Tree" heißt der vierte Streich und gibt sich wieder etwas ruhiger im Soundgewand. Erinnerungen an "Felt Mountain"-Zeiten werden wach, wenn man den zarten Song-Konstrukten lauscht. Mit dem 2010 erscheinenden "Head First" integrieren Goldfrapp zum ersten Mal 80er-Synthierklänge in ihren Sound, drei Jahre später erinnert sich das Duo wieder an die Anfangstage. "Tales Of Us" spielt mit Reminiszenzen an "Felt Mountain", Presse und Fans feiern es gleichermaßen ab. Dass der Nachfolger zu diesem Film Noir nicht wieder genauso klingt, war klar. Der erste Vorbote des 2017er Releases "Silver Eye" spielt nämlich wieder die Synthie-Karte aus. Im Studio schaut auch The Haxan Cloak vorbei, den finalen Album-Mix besorgen David Wrench (The XX, Caribou) und Daniel Miller (Depeche Mode). Das Duo zieht weiter seine eigenen kreativen Kreise um den Planeten Pop. Ob aufgeregter mit Beats und Samples oder zurückgelehnt und sphärisch: Will und Alison präsentieren ihren Hörern stets aufs Neue spannende Seiten ihrer musikalischen Persönlichkeit.
© Laut

Diskografie

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