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Zuzana Růžičková

Die immer größere Zahl an Cembalisten hat uns heute ein bisschen die Generation vor uns vergessen lassen, die Generation der Pioniere, die das Instrument aus der Zeit der Bourbonen wieder ins Rampenlicht rückten. Zuzana Růžičková gehörte genau dieser vorangegangenen Generation an, welche miterlebte, wie Musiker in die Fußstapfen von Kundschaftern wie etwa Wanda Landowska traten und bekannt wurden, aber auch die dann in Wien entstandene Bewegung rund um Nikolaus Harnoncourt, deren Vertreter sich für historische Aufführungspraxis interessieren: Rafael Puyana, Ruggero Gerlin, Christiane Jaccottet, Gustav Leonhardt sowie Robert Veyron-Lacroix.


Zuzana Růžičková hat den Holocaust überlebt, bei dem sie als ganz kleines Mädchen siebzehn Familienangehörige umkommen sah, und macht sich gleich nach Kriegsende wieder an die Arbeit, da die Musik ihr half, über die mitangesehenen Grausamkeiten hinwegzukommen. 1947 gewinnt sie den Münchner Wettbewerb, bei dem sie die Schweizer Cembalistin Marguerite Roesgen-Champion als Jurymitglied kennenlernt und die sie dann einlädt, in Paris zu arbeiten. Das ist der Anfang einer langen „Herzensangelegenheit“ zwischen der tschechischen Cembalistin und Frankreich, wo man sie liebevoll „Grande Dame“ des Cembalos nennt, und wo sie dann für das Label ERATO zwischen 1964 und 1975 eine der ersten Gesamteinspielungen von Bachs Cembalomusik machen sollte. Abgesehen von ihrer Liebe zur Musik hat sie sich mit Bach deshalb auseinandergesetzt, gesteht sie später ein, um ihre Angst und Bedenken im Hinblick auf Deutschland zu überwinden, was ihr einst so viel Leid verursacht hatte. Diese Einspielung sollte noch mit mehreren angesehenen Plattenpreisen ausgezeichnet werden.


Im Jahre 1961 gründet Zuzana Růžičková zusammen mit dem Dirigenten Vaclav Neumann die Prager Kammersolisten, also in einer Stadt, wo die Barockmusik schon seit langem sehr beliebt ist. Die Cembalistin beschränkt sich aber nicht auf das Repertoire aus der Barockzeit, Bach, Purcell, Scarlatti zum Beispiel, die sie sehr schätzt, sondern sie widmet sich auch der Musik ihrer Zeit, den Werken von Bohuslav Martinu, Béla Bartok, Manuel de Falla sowie Francis Poulenc, dessen Concert Champêtre sie auf dieselbe wunderbare Weise interpretiert wie die Werke ihres Ehemanns und Komponisten Viktor Kabanis.


Zuzana Růžičková tauschte das Modell des Instrumentenbauers Pleyel gegen historische oder nachgebaute Cembalos ein und machte zahlreiche Soloaufnahmen, spielte aber auch Kammermusikwerke zusammen mit Joseph Suk, Pierre Fournier, Janos Starker und Jean-Pierre Rampal sowie mit den Prager Kammersolisten ein. Seit dem Anfang ihrer Karriere hat sich Zuzana Růžičková auch dem Unterricht in ihrem Geburtsland, in Prag, und in Bratislawa gewidmet, und hat Meisterklassen in Europa und Japan veranstaltet, wo sie mehrere Einspielungen mit Musik von Purcell und Bach gemacht hat.

Diskografie

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