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Gotan Project

"Ausgerechnet das Projekt, mit dem wir kaum kommerzielle Absichten hatten, entwickelte sich international zu einem Riesenerfolg" resümieren die Protagonisten des Gotan Projects ihre Erfolgsgeschichte. Alles beginnt im Paris des Jahres 2000. Damals will Philippe Cohen-Solal, GP-Mastermind und DJ, 500 CD-Exemplare des bearbeiteten Astor Piazzolla-Klassikers "Vuelva Al Sur" als Single pressen lassen. Als zweiten Track packen er und seine Mitstreiter die Eigenkomposition "El Capitalismo Foráneo" dazu, lassen sich vom Labelchef überzeugen, dass eine 1000er-Auflage nicht viel teurer kommt und veröffentlichen ihre visionären Vorstellungen von modernem Tango als Kleinstauflage. "Damals dachten wir, dass wir froh sein könnten, wenn wir die in zwei Jahren verkaufen würden." Aber es kommt alles anders! Gilles Peterson, Matthew Herbert, Peter Kruder und andere Trendsetter-DJs sind von der unerhörten Fusion so begeistert, dass die Tracks in ihren DJ-Sets auf höchster Stufe rotieren. Inzwischen ist die Original-Maxi ein begehrtes Sammlerstück, die beiden Titel wurden für mehr als zwei Dutzend Compilations lizenziert und das ein Jahr später erscheinende Album "La Revancha Del Tango" verkauft sich in den folgenden fünf Jahren über eine Million Mal. Aufgrund dieses überraschenden Erfolges beschließen Cohen-Solal und seine Gefährten, der exilargentinische Gitarrist Eduardo Makaroff und der Schweizer Soundtüftler Christophe H. Müller, dem Tango auf seinem Weg ins neue Jahrtausend intensiv unter die Arme zu greifen. Die Frischzellenkur, die sie dem musikalischen Erbe Argentiniens verpassen, goutiert nicht nur die stetig wachsende Fangemeinde, auch viele argentinische Tango-Experten sehen den Output als wahrhaften Fortschritt ihrer heißgeliebten Musik an. "Selbst argentinische Jugendliche sollen sich inzwischen wieder zur Musik ihrer Großväter hingezogen fühlen. Wenn man sich vorstellt, dass es inzwischen beim alteingesessenen Tango-Festival in Buenos Aires eine Nacht mit elektronischem Tango gibt - das wäre vor ein paar Jahren noch nicht möglich gewesen", kommentiert Jazzthing-Autor Ralf Dombrowski das Geschehen. Als Ausgangsbasis für die Arbeit des Gotan Projects dient Paris, in das etliche argentinische Landsleute während der Militärdiktatur ins Exil flüchten. Darunter Gustavo Beytelmann, der Pianist und Streicherarrangeur der Crew ("nicht zu schwer - nicht zu leger"), und Nini Flores, der das allgegenwärtige - und für den Tango unverzichtbare - Bandoneon spielt. Der Name des Gotan Projects geht übrigens auf eine Wortspielerei zurück. Im Lunfardo (einem rauen Dialekt, den die Hafenarbeiter von Buenos Aires sprechen) werden die Reihenfolgen der Silben gerne vertauscht, und so wird aus Tango - Gotan. Aber auch vor, während und nach Gotan Project-Zeiten sind die Protagonisten musikalisch aktiv. Cohen-Solal und Müller veröffentlichen einst gemeinsam unter dem Pseudonym "Boyz From Brazil". Müller feiert bereits Ende der 80er erste Erfolge mit seiner Gruppe Touch El Arab, die mit "Muhammar" einen humoristischen Hit abliefern. Inzwischen hat er sich mit peruanischen Musikern zusammengefunden, um an dieser Schnittstelle ein ernstes Wörtchen mitzureden. Cohen-Solal bastelt derweil an einer Konzeptidee, die Bluegrass und Country-Sounds in bisher ungehörte Zusammenhänge stellt. Makaroff kümmert sich indessen intensiv um das kleine Label Manana, das sich mit traditionellen argentinischen Klängen auseinandersetzt.
© Laut

Diskografie

17 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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