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Dario Marianelli

"Selbst wenn ich versuche, in der Musik etwas von einer Figur widerzuspiegeln, bemühe ich mich immer, sie mit etwas zu verbinden, das nicht vollständig sichtbar oder offensichtlich ist", gibt Dario Marianelli gegenüber IndieWire Einblicke in seine Arbeitsweise. Er wolle nicht einfach "verdoppeln", was der Schauspieler auf der Leinwand umsetze. Zugleich relativiert der Komponist aber auch: "Musikalische Ideen sind bereits 'abstrakt', da versuche ich nicht, sie mit noch abstrakteren Ideen zu verbinden. Oft hilft es mir, Themen als wegweisende, lebende 'Dämonen' zu betrachten." Dario Marianelli wird im Juni 1963 im italienischen Pisa geboren. Mit sechs Jahren beginnt er, Klavier zu spielen. Dem Knabenchor gehört er bis zum vierzehnten Lebensjahr an. György Ligeti und Witold Lutoslawski entwickeln sich zu seinen Lieblingskomponisten. Auch Nino Rota, Komponist von "Der Pate", steigt zu einer Konstante seines Lebens auf, wie er soundtrack.net erzählt. Doch er habe auch eine Filmmusik-Sammlung "voll von den üblichen Verdächtigen" wie John Williams, Jerry Goldsmith, Danny Elfman, Hans Zimmer, Howard Shore oder James Newton Howard aufgebaut. In Florenz und London studiert Marianelli Klavier und Komposition. Für ein Jahr arbeitet er anschließend an der Guildhall School of Music and Drama, wo er die Gesellschaft für zeitgenössische Musik leitet. Zwischen 1994 und 1997 studiert er an der National Film and Television School in Beaconsfield. In dieser Zeit startet der Italiener seine Laufbahn als Filmkomponist. Zunächst untermalt er britische Komödien, TV-Filme, Kurzfilme, Dokumentationen sowie Theater- und Ballett-Aufführungen. Mit "Brothers Grimm" von Monty-Python-Mitglied Terry Gilliam winkt 2005 das erste namhafte Projekt. Es folgt vor allem Musik für Literaturverfilmungen wie "V wie Vendetta", "Eat Pray Love", "Jane Eyre" oder "Lachsfischen im Jemen". Die engste Zusammenarbeit entwickelt sich mit dem britischen Regisseur Joe Wright. Für die Jane-Austen-Adaption "Stolz und Vorteil" lässt sich Marianelli von frühen Klaviersonaten Beethovens inspirieren. 2006 erhält er dafür seine erste Oscarnominierung, wobei er sich dem Favoriten "Brokeback Mountain" geschlagen geben muss. Sowohl beim Europäischen Filmpreis als auch beim World Soundtrack Award unterliegt er jeweils dem Spanier Alberto Iglesias. 2007 arbeiten sie für "Abbitte" erneut zusammen. Für seinen Filmmusik, in der eine Schreibmaschine musikalische Bedeutung erlangt, erhält der Italiener neben etlichen weiteren Nominierungen einen Golden Globe und den Oscar. Das Duo bleibt sich auch in "Der Solist", "Anna Karenina" und "Pan" treu. In "Die dunkelste Stunde" beleuchten sie Winston Churchills Wirken zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. "Von Anfang an wusste Joe, dass ein Großteil der Musik Tempo und Schwung brauchen würde, weil er die Unruhe in Churchills Geist zum Ausdruck bringen wollte", erinnert sich Marianelli zurück. Mit "Die Boxtrolls" schreibt er ab 2014 erstmals die Musik für einen Animationsfilm. Drei Jahre später schließt sich "Kubo - Der tapfere Samurai" an. "Der Film existiert noch nicht wirklich, wenn ich involviert werde. Es gibt eine Art mehr oder weniger animiertes Storyboard", erläutert Dario Marianelli im Gespräch mit 'PRS for Music' die veränderten Anforderungen beim Trickfilm. Auf Grundlage dieser Zeichnungen beginnt er, den Score zu schreiben. "Dann kommen nach und nach die animierten Szenen dazu und ich passe die Musik im Laufe der Zeit an den fertigen Film an." Einen Kassenschlager verantwortet er zudem mit "Paddington 2". "Es war ein vielschichtiges Unterfangen, da dem kleinen Bären viele Dinge zustoßen", gesteht er. So erinnere ihn das Werk an Stummfilme, was sich auch musikalisch niederschlage. Zugleich gebe es "ein etwas düsteres Zentrum des Films, in dem der arme Paddington ins Gefängnis kommt und wir alle Mitgefühl für ihn empfinden." Marianelli bleibt dem Bären erhalten, als er 2022 für einen Kurzfilm Queen Elizabeth II. zum Tee trifft. Zw-ei Jahre später ist er mit "Ghostbusters: Frozen Empire" in ein weiteres Erfolgsfranchise eingebunden. Als Marianelli seinen Oscar entgegengenommen hat, bedankte er sich kleinlaut bei der Academy und seinem Team: "Ich habe großes Glück, denn ich war Teil einer fantastischen Gruppe von Menschen, die einen fantastischen Film gemacht haben." Dass er keineswegs nur damit kokettiert, seinen Erfolg günstiger Fügung zu verdanken, zeigen seine Tipps an aufstrebende Komponisten. "Du musst großes Glück haben", erklärt er. Das ließe sich nicht erzwingen. "Arbeite mit jungen Regisseuren und Produzenten zusammen, in der Hoffnung, dass sie sich größeren Dingen widmen und dich mitnehmen."
© Laut

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