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Alessia Cara

Auf ihr Debütalbum im Herbst 2015 reagieren selbst die Trend-Spürnasen der BBC verzögert, erkennen aber das Potential der damals 19-Jährigen und setzen sie dann doch auf die 'BBC Sound Of 2016 Longlist'. Alessia Cara hat anfangs wohl deshalb kaum jemand auf dem Schirm, weil sie mit ihrer hellen Stimme noch sehr jung klingt und aus der Peripherie der Pop-Welt kommt, aus Kanada. Zudem fällt sie nicht durch Skandale, Storys und Attitüde auf, sondern macht einen schlichten Eindruck und wirkt nur durch ihre Lieder. Doch nicht nur in Kanada lieben sie Alessia vom ersten Song an: In Australien und Neuseeland erreicht "Here" schnell die Top 15. Relativ untypisch verläuft die Geschichte des Songs dagegen in den USA. Erst nach vier Monaten biegt der Song in die Top 100 ein und arbeitet sich dann in der langen Phase eines weiteren Halbjahres bis auf Nummer fünf hoch. Alessia landet mit einem Bein in der R'n'B-Schublade, baut ihr Lied doch erkennbar auf einem Soul-Sample auf. Da taucht immer eine männliche Brummelstimme auf: Die gehört Isaac Hayes. Das Original steckt im ziemlich unbekannten Album-Cut "Ike's Rap II" aus dem Jahr 1971 und lässt bereits Rückschlüsse auf Alessias Musikgeschmack zu. Der Song punktet auch aus einem textlichen Grund: Die junge Dame singt im besten Party-Alter und in einer Ära voller Party-Dance-Tunes einen Song für alle Menschen, die sich auf Partys unwohl fühlen. Viele identifizieren sich damit. Alessia Cara, geboren am 11. Juli 1996 in Kanada, hat süditalienische Eltern. Ihre Mutter kommt als Einwanderin nach Kanada, ihr Vater kommt in Kanada zur Welt, seine Eltern stammen aber ebenfalls aus Italien. Ihr Nachname lautet Caracciollo, Alessia kürzt ihn ab. Sie wächst in der Provinz Ontario in der Mitte Kanadas auf. Als Autodidaktin bringt sie sich das Gitarre-Spielen bei, als sie zehn ist. Über YouTube findet sie eine Plattform, sich schon als Jugendliche der Welt zu präsentieren. Dort covert sie aktuelle Hits und stellt sie in einen neuen Kontext. Sie klingt wie eine Pfadfinderin am Lagerfeuer, während sie Songs aus ihren Digital Beat-Korsetten befreit. Auch zu dieser Zeit ist sie im Hintergrund schon mit dem Schreiben eigener Musik beschäftigt. Eine Coverversion auf YouTube von "Sweater Weather" von The Neighbourhood bringt ihr im Laufe der Jahre fast sechs Millionen Stream-Abrufe und schon nach einem Jahr auch einen Plattendeal mit Def Jam ein. Damit wird sie Teil des ganz großen Business' - gleichwohl sie sich selbst als introvertiert und schüchtern einordnet. Sie tritt die Herausforderung an und macht ein Album: "Know-It-All". Das Label ist zwar das Zuhause von Rappern wie Ludacris und Kanye West, aber ehedem auch einmal das der Thrash-Metaller Slayer. Dennoch macht sie etwas anderes. Der schleichend hip-hoppige Tune "Outlaws", ihr sanftes "Scars To Your Beautiful" und die Klavierballade "Stars" bleiben wohl die zeitlosen Tracks aus der CD. Ansonsten füllt viel Pop der Mainstream-Sorte das viel beachtete Erstlingswerk. Die Single "Here" kommt auf knapp vier Millionen Verkäufe. Eine andere Single, "Seventeen" baut auf einem weiteren Sample eines vergessenen Soul Classics auf, "My Girl" von Smokey Robinson & The Miracles. Alessia schreibt einen einzigen Song des Debüts ganz alleine, und dieser fährt auf der Neo-Soul-Schiene: "Four Pink Walls". Ihr Songwriting zitiert hier die Anfänge von Jill Scott, Macy Gray und India.Arie. Alessia benennt als Vorbild unter anderen Fergie von den Black Eyed Peas. Doch auch Elton John ist ihr nicht fremd. So interpretiert sie dessen "That's Why They Call It The Blues" auf dem "Revamp"-Cover-Album. Auf die Musik beschränkt sie sich nicht. Mit ihrer angenehmen Sprechstimme synchronisiert sie 2018 den Trickfilm "The Willoughbys". Bereits in der Schulzeit interessiert sie sich für das Theater. Außerdem ist sie Synästhetikerin, das heißt sie hat beim Anblick von Farben und Formen innerlich Musik vor den Ohren. Sie malt auch aktiv und erklärt, dass sie daran genieße, dass es "nichts Richtiges oder Falsches" gebe. Ihr zweites Album "The Pains Of Growing" erscheint 2018. Die Scheibe besitzt den Charakter eines Konzeptalbums. Sie thematisiert eine nicht glücklose Beziehung zum Sänger, Geiger, Pianisten und Keyboarder Kevin Garrett. Alessia sinniert auf der Platte über den Sinn von Machtstrukturen im privaten Zwischenmenschlichen. Sie möchte sich nicht damit befassen, was Menschen über ihr Äußeres denken, erklärt sie in einer englischen Zeitung, bevor die CD erscheint. Entsprechend könne sie auch nichts mit Instagram anfangen.Das Showbusiness und der frisch gebackene Star müssen sich also noch aneinander gewöhnen. Trotzdem entwickelt sich das Album in den itunes-Charts nach den ersten Stunden des Releases zum meist heruntergeladenen Album des Tages. Frickeln auf dem ersten Album noch viele Personen mit, darunter die beiden Produzenten-Teams Pop & Oak und Kuya Productions, fügen auf dem zweiten Longplayer nicht ganz so viele Leute die Songs zusammen. Pro Track ist meist jeweils ein Fremdautor beteiligt, darunter der recht unbekannte, sphärischen Post-Rock konstruierende Nate Mercereau. Einige akustische Nummern wie "Wherever I Live" und "A Little More" schreibt die Kanadierin dagegen alleine. Sie reichen nahe an Unplugged heran. Es scheint, dass die laut Grammy "Newcomerin des Jahres 2018" sich für das Subtile und Leise als Konzept entschieden hat.
© Laut

Diskografie

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