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Hgich.T

Anna-Laura Lindhorst, Maike Schönfeld, Tutenchamun, Arne, DJ Space Princess und wie sie nicht alle heißen, die Mitglieder des Musik- und Videokollektivs HGich.T (sprich: HaGeIchTe). Die Besetzung hat sich seit der Gründung in den Neunzigern immer wieder gewandelt. Die meisten sind Absolventen der Kunsthochschule Hamburg und nebenher Taxifahrer, Mathematiker, Sachbearbeiter in der Abfallwirtschaft oder Waldschrat. Doch: "Wir sind kein Kollektiv, sondern ein Sammelbecken für was weiß ich denn.", so Sänger Tutenchamun. Schwer zu definieren ist auch ihre Musik, ein schwer verdaulicher Mix aus Goa und "Hartz IV-Lyrics". Diese Musik in Verbindung mit hanebüchenen Videos haben jedoch einen sehr viralen Charakter. So erstaunt es nicht, dass Lieder wie "Tutenchamun" oder "Hauptschuhle"[sic!] lange vor der Veröffentlichung ihres Debüts durch die Republik geisterten. Ersteres brachte es gar auf fast eine Million Aufrufe. Ob man HGich.Ts Wirkungsfeld nun als Theater, Performance, Body-Art, Musik oder Videokunst bezeichnet, fest steht: sie polarisieren. Intellektuelle beißen sich an den Hamburgern die Zähne aus, während ihre Fanbase in orangene Bauarbeiterkluft und Windeln gehüllt ist. Alkohol- und Drogenkonsum ist noch das harmloseste, was sich dem Besucher ihrer Konzerte bietet. Ob die Veröffentlichung ihres ersten Silberlings "Mein Hobby: Arschloch" über 15 Jahre nach der Gründung ein Schritt in das alltägliche Musikbusiness ist, bleibt unklar. Wer allerdings ab und zu auf YouTube schaut, ist mit Sicherheit über die neuesten Machenschaften des Kollektivs im Bilde. Sei es, dass man Tutenchamun saufend über den Weihnachtsmarkt tanzen sieht, oder dass Maike Schönfeld sich semi-erotisch vor einer Tanke räkelt. Alles kann, nichts muss – was wie eine Werbung für einen Swingerclub klingt, hat nie besser zu einer Band gepasst. In den Folgejahren erspielen sich HGich.T mit ihren legendären Liveshows eine eingeschworene Fangemeinde. Ähnlich wie bei Deichkind will jeder irgendwann mal bei diesem Entertainment-Ereignis ersten Ranges dabei gewesen sein. Die Studioalben "Lecko Grande" (2012), "Megabobo" (2014), "Therapie Wirkt" (2017) und "Jeder Ist Eine Schmetterlingin" (2019) fungieren da eher wie zuverlässige Schmierstoffe für den auf Hochtouren laufenden Motor. Leider hält "Los Angeles" von 2020 dem soliden Niveau der Vorgänger nicht stand.
© Laut

Diskografie

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