Symphonic Psalms & Prayers

Albumbeschreibung

Der Begriff „Sinfonisch“ im Titel dieses Albums sollte mit Vorsicht genossen werden: Für die Psalmensinfonie (1930) von Strawinsky ist ein großes Orchester aus Blasinstrumenten vorgeschrieben, nur wenige Violoncelli und Kontrabässe, eine Harfe, ein Klavier, jedoch weder Geigen noch Bratschen. Friede auf Erden (1907) von Schönberg wird hier in seiner Originalversion für A-cappella-Chor gegeben; in den Chichester Psalms (1965) von Bernstein kommen zusätzlich zu den Streichern nur je drei Trompeten und Posaunen sowie ein recht großes Arsenal an Schlaginstrumenten im Stil des Broadway vor. Nur der (selten gespielte und wunderschöne) Psalm 23 von Zielinski aus dem Jahr 1910 verwendet ein für seine Zeit relativ „normales“ Orchester. Damit wäre die „sinfonische“ Ehre des Albums gerettet! Es sei angemerkt, dass das sehr spektakuläre und bewegende Friede auf Erden Schönbergs letztes, tonal zu nennendes großes Werk ist, dessen leichte atonale Anklänge – im Zusammenhang wichtig und nicht nur um ihrer selbst willen angestrebt – eine kräftige, expressionistische Färbung besitzen. Das BBC Symphony Orchestra begleitet mit Perfektion den fantastischen Chor Tenebrae, unter der Gesamtleitung seines Dirigenten Nigel Short. © SM/Qobuz