Qobuzissime für das großartige vierhändige Einspielung von David Salmon und Manuel Vieillard, die Werke von Schumann, Brahms und Dvořák im doppelten Licht erstrahlen lassen.

Was ist besser als zwei Hände am Klavier? Vier Hände! Lange Zeit galt das Genre des Klavierspiels zu vier Händen als “häuslich” und “intim” - im kleinen Rahmen sehr schön, aber weniger für das Konzert geeignet. Ein paar berühmte Beispiele gibt es natürlich trotzdem, wie die Labèque-Schwestern, die Walachowski-Schwestern oder die Nachwuchspianisten Lucas und Arthur Jussen. Also eigentlich fast immer Geschwister im Doppelpack. So erfreut es uns umso mehr, dass die beiden unabhängigen Pianisten David Salmon und Manuel Vieillard beschlossen haben, mit dem Geister Duo ein Zeichen in der klassischen Kammermusik zu setzen und ihre vierhändige Musik auf die großen Bühnen zu bringen.

Mit Abschlüssen von der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin (Vieillard) sowie dem Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse (Salmon) spielen die beiden in der obersten Liga der Konzertpianisten mit. Ihre Begegnung während des Studiums am Pariser CRR sollte schließlich den Grundstein für diese einzigartige musikalische Symbiose bilden - mit dem Ziel als “richtiges” Kammermusikensemble und nicht als zwei gleichzeitig performende Künstler aufzutreten. Der Plan ging auf: nach fast zehn Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit, gewann das Ensemble letztes Jahr den renommierten ARD-Musikwettbewerb. Nun präsentieren sie uns kurz darauf ihr Debütalbum Schumann - Brahms - Dvořák bei Mirare, eine Auswahl wunderbaren romantischen Repertoires, die das Klavier im doppelten Licht erstrahlen lassen.

© Geister Duo 2021

Auch wenn die hier interpretierten Komponisten zu den bekanntesten der Romantik gehören, finden wir auf diesem Album eine Auswahl innovativer Stücke, die bis heute weit weniger Aufmerksamkeit in Konzerten oder Einspielungen finden. Im Eröffnungsstück Bilder aus dem Osten, Op. 66, von Schumann wird schnell klar, mit welcher Vertrautheit die beiden Klaviere sich ergänzen und aufeinander eingehen. Ein Werk, das den Zuhörer in die unterschiedlichsten Stimmungen mitnimmt und direkt am Geschehen teilhaben lässt. Und auch in Brahms Variationen über ein Thema von Schumann, Op. 23, eine Hommage an seinen Mentor und Kollegen Schumann, lässt sich diese romantisch-melancholische Stimmung zauberhaft einfangen. Den Abschluss bildet Dvořáks Klavierzyklus Aus dem Böhmerwalde (Ze Šumavy), Op. 68, ein Meisterwerk für Klavier zu vier Händen und eine meisterhafte Darbietung von Salmon und Vieillard, die ihre einzigartige musikalische Symbiose ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Doppelt hält eben in diesem Fall besser. Ein tolles, erstes Qobuzissime für 2022!

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