Verpassen Sie nicht die besten Musik-Neuerscheinungen aus allen Genres, jeden Monat von unserer Qobuz-Redaktion für Sie zusammengestellt.

Klassik

Der Monat begann mit einem absoluten Klassiker: Bachs Goldberg-Variationen des isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson, der seit 25 Jahren davon träumt, das barocke Meisterwerk einzuspielen. Gleichzeitig veröffentlichte das englische Vokalensembles Tenebrae eine wunderschöne Live-CD mit geistlichen Werken von Bach und MacMillan und auch der russisch-litauischen Pianist Lukas Geniušas präsentierte uns sein Rachmaninow gewidmetes Album. Darüber hinaus kehrt das Duo aus dem Lautenisten Thomas Dunford und der Mezzosopranistin Lea Desandre mit dem wunderbaren Album Idylle zurück, das die Geheimnisse der Liebe im Laufe der Epochen erforscht.

Weitere Highlights sind das neue Solo-Recital von Isabelle Faust, Baroque des montenegrinischen Gitarristen Miloš Karadaglićs sowie Poulencs Stabat Mater mit dem Orchester Les Siècles. Ende des Monats veröffentlichte die amerikanische Dirigentin JoAnn Falletta ein tolles Kodaly-Programm, zusammen mit dem Buffalo Philharmonic Orchestra und abschließend sollten Sie nicht Roger Enos kontemplatives und bewegendes The Skies, they shift like chords… verpassen, welches sich in neoklassischen Feldern bewegt.

Rock, Alternative & Pop

Neben den mit Spannung erwarteten Schwergewichten Roger Waters mit seiner Neuauflage von The Dark Side of the Moon und den Rolling Stones mit Hackney Diamonds — das erste Album seit dem Tod von Schlagzeuger Charlie Watts —, stachen besonders auch Devo mit ihrem umfassenden Wiederveröffentlichung 50 Years of De-Evolution hervor. Was die jüngeren Generationen angeht, so machen zwei junge Australierinnen auf sich aufmerksam: Maple Glider veröffentlicht ihre zweite Platte I Get Into Trouble und Angie McMahon erhält für ihr Album Light, Dark, Light Again unseren Qobuz Issime-Award.

Darüber hinaus kehren The Kills nach einer langen Pause zurück, um uns God Games zu präsentieren, welches von Paul Epworth (Lana Del Rey, Babyshambles, Paul McCartney) produziert wurde, außerdem brachten uns Superchunk mit Misfits and Mistakes auf den neuesten Stand ihrer “Nicht-Album-Tracks”: Singles, B-sides & Strays 2007-2023, mit akustischen Versionen und Covern von The Cure, John Cale und Misfits. Besonders im Indie-Bereich möchten wir Ihnen die kalifornischen Surf-Prinzen der 60er Jahre Allah-Las mit dem raueren Zuma 85 sowie Truth Club mit Running From the Chase ans Herz legen.

Weiter in Richtung Pop veröffentlichte Taylor Swift ein weiteres Album ihrer Taylor’s Version-Reihe, 1989, und auch Simple Minds können Sie in ihrer Live-Version von New Gold Dream aus dem Paisley Abbey entdecken. Der Monat schließt mit einem absoluten Soul-Pop-Highlight und der Super Deluxe Edition von Prince’ Diamonds and Pearls ab, auf dem sie seine größten Hits aus den 90er-Jahren remastered entdecken können.

Metal & Hard Rock

Der Oktober startete mit The Weight of the Mask der Engländer Svalbard, das sich an der Grenze zu einem grimmigen Black Metal bewegte. Die Liebhaber des Satanic Doo-Wop können sich freuen, denn Twin Temple kehrten mit God Is Dead zurück, und auch Beartooth veröffentlichten ihr neues Album The Surface. Gegen Ende des Monats wimmelte es nur so von weitere Releases mit Cirith Ungols Dark Parade, Duff McKagans Lighthouse, Rival Sons’ Lightbringer und nicht zu vergessen Within Temptations Bleed Out. Zum Abschluss wartet schon die erste Weihnachtsüberraschung mit Christmas Classics New & Old von Mark Tremonti auf Sie, das uns kurz nach Halloween in die richtige Stimmung zum Jahresende bringt.

Jazz

Die zarte und geheimnisvolle belgische Sängerin Mélanie De Biasio gab den Ton in diesem reichen Oktober an, indem sie mit ihrer neuen CD Il Viaggio eine Art intime und zugleich experimentelle Autofiktion vorlegte. Ähnlich anspruchsvoll und atmosphärisch ist der norwegische Trompeter Nils Petter Molvær, der in Certainly of Tides die watteweiche Melancholie seiner Trompete in eine hybride Orchesterumgebung eintaucht, zusammen mit dem Norwegian Radio Orchestra. Erik Truffaz, ein weiterer Trompeter mit einem minimalistischen und herrlich vokalisierten Stil, kehrte mit Clap! nach dem Vorbild seiner vorherigen CD Rollin zurück, um eine Reihe von Film-Themen zum Besten zu geben. Zudem präsentierte uns die junge Nachwuchs-Saxophonisten Laura Misch ihr Qobuzissime-prämiertes Debüt Sample the Sky und Sie können Qobuz’ exklusive Live-EP von Jeff Parker auf einem unglaublichen Konzert bei Public Records in New York erleben.

Es wird groovig mit Ed Motta! Der brasilianische Sänger und Komponist bleibt mit Behind the Tea Chronicles seinen jazzig-funkigen Rhythmen treu und widmet das Album seiner Lieber zum Kino und Film. Lesen Sie hier unser exklusiven Interview. Wer die beste Mischung aus Klassik, Jazz und Techno hören möchte, der ist sicherlich bei der Jazzrausch Bigband richtig aufgehoben. Mit Mahler’s Breakdown erleben Sie die 5. Symphonie des Komponisten wie noch nie zuvor.

Das neue Album des Schlagzeugers Mike Reed The Separatist Party einen Einblick in die lebendige experimentelle Jazzszene Chicagos, während John Scofields Uncle John’s Band die reiche und eklektische Musiktradition seines Landes darstellt. Schließlich wird die Virtuosität und unbeschreibliche Spielfreude des 2021 verstorbenen Pianisten und Keyboarders Chick Corea mit einem neuen Album seiner Elektric Band The Future Is Now wiederbelebt, das fast zwei Stunden unveröffentlichte Musik der Band in Bestform von ihrer letzten Tournee 2016 und 2017 enthält.

Blues, Country, Folk

Amerikanische Country-Musik kann weit mehr als nur “amerikanisch” sein. Nachdem wir vor einigen Monaten den hervorragenden Bluesmusiker Nat Myers und sein Album Yellow Peril entdeckt haben, ist es nun der junge Micah Thunder, ebenfalls koreanischer Abstammung, der auf seinem Album The Korean Cowboy großartige Countrymusik zum Besten gibt.

Dylan LeBlanc bewegte sich mit seinem Album Coyote in souligen Registern, wobei John R. Miller eher rustikaler auftrat: Auf Heat Comes Down lässt er Klassiker wie Townes Van Zandt und Blaze Foley wieder auferstehen.

In der Bluesabteilung, mit viel Rhythmus, Schweiß und Ekstase, konnten wir Hits and Misses erleben, eine Kompilation voller Raritäten von Eli Paperboy Reed, einem Anhänger des 50er-Sounds. Doch das Beste kommt zum Schluss: Der unermüdliche Robert Finley kehrt mit Black Bayou zurück, einem großen Moment des rustikalen Soul und Swamp Blues.

Electronic Music

Eines der Ambient-Highlights des letzten Monats, das Sie sicherlich nicht verpassen sollten, ist das neue Album der polnischen Künstlerin Hania Rani. Auf Ghosts lässt sie ihre Stimme, kosmische Synthesizer und talentierte Gäste wie Patrick Watson, Ólafur Arnalds und Duncan Bellamy (vom Portico Quartet) zusammenkommen. Und auch das norwegische Duo Lost Girls glänzt mit ihrer Neuerscheinung Selvutsletter, genauso sowie die peruanische, in Berlin lebende Newcomerin Sofia Kourtesis die mit Madres als jüngste Perle auf dem renommierten Label Ninja Tunes glänzt.

Darüber hinaus setzte Hauschkas neuestes Werk Philanthropy seine ungebrochene Dominanz des neoklassisch-elektronischen Crossover fort und Gregg Kowalskys Eso Es schuf eine üppige und nachdenkliche Landschaft, die sich sowohl zum passiven als auch zum intensiven Hören eignet. Weiter geht es in Richtung Ambient mit Alva Noto und HYbr:ID II und um den Monat gebührend abzuschließen präsentieren uns Orchestral Manoeuvres in the Dark (OMD) ihr neues Dance-Electronic-Pop-Projekt Bauhaus Staircase.

Deutsche Musik

Die deutschsprachige Musikwelt hat auch diesen Herbst ein paar schöne Neuerscheinungen für uns parat. Bosse beschert uns seine pop-geprägte Platte Übers Träumen, auf der wir auch einige Akustik- und Live-Versionen entdecken können und die aufstrebende Alli Neumann setzt mit PRIMETIME ein neues musikalisches Statement ihrer Generation. Doch es ist vor allem eine weitere Live-Aufnahme, die unsere Herzen höher schlagen lässt: Mit ihrem Konzert Live aus der Elbphilharmonie Hamburg können wir die wunderbare Annett Louisan hautnah erleben.

Außerdem sollten Sie diese Indie-Acts im Auge behalten: The Düsseldorf Düsterboys mit ihrer Trommel EP, das Trio Das Kitsch mit ihrer EP Wetter und die Cigaretten mit ihrem jüngsten Projekt Eliot.