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Entombed|Wolverine Blues

Wolverine Blues

Entombed

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Kann eine Band solch einen Einstand überhaupt toppen? Mit ihrem Debütalbum "Left Hand Path" gelingt Entombed 1990 ein Urknall des schwedischen Death Metal, der bis heute nachhallt. Zehn furiose Todeshymnen, die jeden Nacken knacken. Allein mit dem unverkennbaren, sägenden Gitarrenklang drückten sie der Metalwelt ihren Stempel auf. Legionen von Bands versuchen seither, den Sunlight-Studio-Sound zu kopieren - freilich meist ohne Erfolg. Mit dem Zweitwerk "Clandestine" konnten die Schweden ein Jahr später das hohe Niveau sogar halten. Der einzige Makel war vielleicht, dass das mächtige Stimmorgan des zwischenzeitlich ausgestiegenen Lars-Göran Petrov fehlte, doch ansonsten war die Platte ein weiterer feiner Höllenritt. Fürs dritte Werk kehrte Petrov zurück ans Mikro und es stellte sich die Schicksalsfrage: Wie geht es weiter? Entombed hätten ihre Erfolgsrezeptur natürlich haarklein reproduzieren können. Die sichere Nummer. Doch man entschied sich dagegen, überzeugt davon, dass Stagnation auch im Death Metal den Tod bedeutet. Stattdessen lüfteten sie in der Gruft einmal richtig durch und ließen allerlei genrefremde Elemente hereinwehen, etwa vom Hardrock und Punk. So wurden Entombed Geburtshelfer eines Stils, der später als Death'n'Roll bekannt wurde. Ein Wagnis angesichts des tadellosen Rufes in der Szene, das Puristen Alpträume bescherte. Doch "Wolverine Blues" ist eine teuflisch feine Mixtur aus metallischer Härte und Rock'n'Roll-Appeal, die auch nach 25 Jahren kein bisschen schal schmeckt. Was an ein Wunder grenzt, führt es bei Metalbands doch gerne einmal zu kolossalen Flops, wenn sie den Härtegrad zugunsten von "künstlerischer Weiterentwicklung" zurückfahren. Dass es im Falle von "Wolverine Blues" anders gekommen ist, hat seine Gründe. Entombed wollten handwerklich einen Schritt nach vorne machen. Die zehn Songs bestehen nicht nur aus der einen geilen Hook, um die herum dann lieblos ein paar heavy Akkorde arrangiert wurden. Im Gegenteil, sie quellen nur so über vor einprägsamen Riffs und Drum-Passagen sowie wunderbar menschenverachtenden Textperlen. So ist "Wolverine Blues" ein Album geworden, das man sich mit Gleichgesinnten und einer Kiste Bier anhört und an jeder denkbaren Stelle brüllt einer: "Achtung, jetzt kommt dieses Killerriff!" Zum anderen behalten die Schweden trotz aller stilistischer Offenheit die pessimistische Grundstimmung des Death Metal bei. Das ursprüngliche, später wieder eingemottete Plattencover mit dem Marvel-Helden Wolverine (eine billige PR-Idee des Labels) täuscht: Hier klingt nichts comichaft oder gar witzig, sondern immer noch feindselig, kalt und - am wichtigsten - es schreddert brutal. Entombed wollten ihre alten Fans herausfordern, aber nicht vollends vergraulen. Schließlich eröffnet mit "Eyemaster" gleich die wohl ruppigste Nummer das Album, und auch "Rotten Soil" lässt die Todesmetall-Muskeln spielen. Die Produktion von Tomas Skogsberg klatscht einem die Gitarren und Drums derart heftig um die Ohren, dass ein Schleudertrauma droht. Selbst der Bass von Lars Rosenberg wummert stets vernehmbar mit. Ein weiterer Grund dafür, dass die Platte so gut gealtert ist. Mit dem Titeltrack ist dann jener Punkt erreicht, ab dem nichts mehr so ist wie zuvor: Näher am Heavy Rock angesiedelt als bei den Death-Abrissbirnen früherer Jahre. Drückend, ohne Frage, aber eher klassisch. Nach knapp einer Minute setzt es eine der wohl besten Brakdown-Passagen überhaupt: Das Schlagzeug von Nicke Andersson nimmt schwerfällig Anlauf, reißt die Gitarren mit und wir sind bei einer jener Passagen angelangt, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Simpel, aber massiv. Petrov zetert dazu wie ein Wahnsinniger, immer leicht neben der Spur, damit das Ganze bloß nie chartstauglich wird. Die Gitarrensoli fehlen, ansonsten aber steht der Song exemplarisch für den Modus Operandi: Midtempo und Wucht behalten gegenüber Tempoexzessen die Überhand. Melodien fügen sich gekonnt ein. Das schwermütige "Hollowman" etwa startet erst richtig durch, wenn sich die Leadgitarre loslöst und dem Track so eine zusätzliche Ebene verleiht. Die Band behält aber stets genügend Ecken, Kanten und Hässlichkeiten in petto. Textzeilen wie "Humanity is the biggest cancer ever to be seen" aus dem tonnenschweren "Contempt" sind Balsam für die schwarze Seele, Death'n'Roll hin oder her. Überhaupt: Wenn jeder der beteiligten Musiker Arsch tritt, wen juckt es dann, in welche Stilschublade die Songs am besten passen? Die Growls von Petrov etwa sind dieses Mal besser verständlich, doch der Kerl kotzt sich nach wie vor die Seele aus dem Leib. Und die Gitarrenriffs von Alex Hellid und Uffe Cederlund funktionierten 1993 schlichtweg in jeder Ausprägung. "Full Of Hell" etwa enthält die am klassischsten rockenden Parts der Platte. Klingt kaum mehr nach Metal, doch groovt wie die Hölle. Wer sich auf den neuen Stil einlässt, schüttelt sich das Hirn matschig. Vom massiven "Demon", das in Stop-and-Go-Manier beginnt und dann im Mittelteil eine dieser Entombed-typischen Wendungen nimmt, bis zur punkigen Abschlussnummer "Out Of Hand", die Textperlen à la "Jesus Christ / Lord of flies / In disguise" auffährt. Wurde seither viel Schund unter dem Banner Death'n'Roll veröffentlicht? Natürlich. Haben auch Entombed sich im weiteren Karriereverlauf in unsagbar seichte Gefilde verlaufen? Unbestritten. Doch all das kann man diesem Pionierwerk nicht anlasten. "Wolverine Blues" zeigt die Skandinavier im wohl stärksten Line-Up der Bandgeschichte. Trotz aller Weiterentwicklung musste hier nichts glattgebügelt oder zurechtgebogen werden - der grundehrliche, erdige Charakter der Songs ist jederzeit präsent. Anderssons Schlagzeugspiel gleicht einem Güterzug, der jeden Moment zu entgleisen droht, und wenn sich "Heavens Die" bedrohlich auftürmt, ist deutlich das Quietschen der Saiten zu vernehmen. Die Platte klingt eben so, wie es sich bei Entombed gehört: wie eine rohe, rumpelnde Urgewalt.
© Laut

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Wolverine Blues

Entombed

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1
Eyemaster
00:03:18

Entombed, Performer - Andersson, Composer - Hellid, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

2
Rotten Soil
00:03:24

Entombed, Performer - Andersson, Composer - Cederlund, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

3
Wolverine Blues
00:02:13

Entombed, Performer - Andersson, Composer - Cederlund, Composer - Hellid, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

4
Demon
00:03:17

Entombed, Performer - Cederlund, Composer - Hellid, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

5
Contempt
00:04:31

Entombed, Performer - Hellid, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

6
Full of Hell
00:03:20

Entombed, Performer - Hellid, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

7
Blood Song
00:03:22

Entombed, Performer - Andersson, Composer - Cederlund, Composer - Hellid, Composer - Rosenberg, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

8
Hollowman
00:04:25

Entombed, Performer - Andersson, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

9
Heavens Die
00:04:13

Entombed, Performer - Andersson, Composer - Hakansson, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

10
Out of Hand
00:03:08

Entombed, Performer - Andersson, Composer - Cederlund, Composer - Hellid, Composer - Rosenberg, Composer

1993 Earache Records Ltd 1993 Earache Records Ltd

Albumbeschreibung

Kann eine Band solch einen Einstand überhaupt toppen? Mit ihrem Debütalbum "Left Hand Path" gelingt Entombed 1990 ein Urknall des schwedischen Death Metal, der bis heute nachhallt. Zehn furiose Todeshymnen, die jeden Nacken knacken. Allein mit dem unverkennbaren, sägenden Gitarrenklang drückten sie der Metalwelt ihren Stempel auf. Legionen von Bands versuchen seither, den Sunlight-Studio-Sound zu kopieren - freilich meist ohne Erfolg. Mit dem Zweitwerk "Clandestine" konnten die Schweden ein Jahr später das hohe Niveau sogar halten. Der einzige Makel war vielleicht, dass das mächtige Stimmorgan des zwischenzeitlich ausgestiegenen Lars-Göran Petrov fehlte, doch ansonsten war die Platte ein weiterer feiner Höllenritt. Fürs dritte Werk kehrte Petrov zurück ans Mikro und es stellte sich die Schicksalsfrage: Wie geht es weiter? Entombed hätten ihre Erfolgsrezeptur natürlich haarklein reproduzieren können. Die sichere Nummer. Doch man entschied sich dagegen, überzeugt davon, dass Stagnation auch im Death Metal den Tod bedeutet. Stattdessen lüfteten sie in der Gruft einmal richtig durch und ließen allerlei genrefremde Elemente hereinwehen, etwa vom Hardrock und Punk. So wurden Entombed Geburtshelfer eines Stils, der später als Death'n'Roll bekannt wurde. Ein Wagnis angesichts des tadellosen Rufes in der Szene, das Puristen Alpträume bescherte. Doch "Wolverine Blues" ist eine teuflisch feine Mixtur aus metallischer Härte und Rock'n'Roll-Appeal, die auch nach 25 Jahren kein bisschen schal schmeckt. Was an ein Wunder grenzt, führt es bei Metalbands doch gerne einmal zu kolossalen Flops, wenn sie den Härtegrad zugunsten von "künstlerischer Weiterentwicklung" zurückfahren. Dass es im Falle von "Wolverine Blues" anders gekommen ist, hat seine Gründe. Entombed wollten handwerklich einen Schritt nach vorne machen. Die zehn Songs bestehen nicht nur aus der einen geilen Hook, um die herum dann lieblos ein paar heavy Akkorde arrangiert wurden. Im Gegenteil, sie quellen nur so über vor einprägsamen Riffs und Drum-Passagen sowie wunderbar menschenverachtenden Textperlen. So ist "Wolverine Blues" ein Album geworden, das man sich mit Gleichgesinnten und einer Kiste Bier anhört und an jeder denkbaren Stelle brüllt einer: "Achtung, jetzt kommt dieses Killerriff!" Zum anderen behalten die Schweden trotz aller stilistischer Offenheit die pessimistische Grundstimmung des Death Metal bei. Das ursprüngliche, später wieder eingemottete Plattencover mit dem Marvel-Helden Wolverine (eine billige PR-Idee des Labels) täuscht: Hier klingt nichts comichaft oder gar witzig, sondern immer noch feindselig, kalt und - am wichtigsten - es schreddert brutal. Entombed wollten ihre alten Fans herausfordern, aber nicht vollends vergraulen. Schließlich eröffnet mit "Eyemaster" gleich die wohl ruppigste Nummer das Album, und auch "Rotten Soil" lässt die Todesmetall-Muskeln spielen. Die Produktion von Tomas Skogsberg klatscht einem die Gitarren und Drums derart heftig um die Ohren, dass ein Schleudertrauma droht. Selbst der Bass von Lars Rosenberg wummert stets vernehmbar mit. Ein weiterer Grund dafür, dass die Platte so gut gealtert ist. Mit dem Titeltrack ist dann jener Punkt erreicht, ab dem nichts mehr so ist wie zuvor: Näher am Heavy Rock angesiedelt als bei den Death-Abrissbirnen früherer Jahre. Drückend, ohne Frage, aber eher klassisch. Nach knapp einer Minute setzt es eine der wohl besten Brakdown-Passagen überhaupt: Das Schlagzeug von Nicke Andersson nimmt schwerfällig Anlauf, reißt die Gitarren mit und wir sind bei einer jener Passagen angelangt, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Simpel, aber massiv. Petrov zetert dazu wie ein Wahnsinniger, immer leicht neben der Spur, damit das Ganze bloß nie chartstauglich wird. Die Gitarrensoli fehlen, ansonsten aber steht der Song exemplarisch für den Modus Operandi: Midtempo und Wucht behalten gegenüber Tempoexzessen die Überhand. Melodien fügen sich gekonnt ein. Das schwermütige "Hollowman" etwa startet erst richtig durch, wenn sich die Leadgitarre loslöst und dem Track so eine zusätzliche Ebene verleiht. Die Band behält aber stets genügend Ecken, Kanten und Hässlichkeiten in petto. Textzeilen wie "Humanity is the biggest cancer ever to be seen" aus dem tonnenschweren "Contempt" sind Balsam für die schwarze Seele, Death'n'Roll hin oder her. Überhaupt: Wenn jeder der beteiligten Musiker Arsch tritt, wen juckt es dann, in welche Stilschublade die Songs am besten passen? Die Growls von Petrov etwa sind dieses Mal besser verständlich, doch der Kerl kotzt sich nach wie vor die Seele aus dem Leib. Und die Gitarrenriffs von Alex Hellid und Uffe Cederlund funktionierten 1993 schlichtweg in jeder Ausprägung. "Full Of Hell" etwa enthält die am klassischsten rockenden Parts der Platte. Klingt kaum mehr nach Metal, doch groovt wie die Hölle. Wer sich auf den neuen Stil einlässt, schüttelt sich das Hirn matschig. Vom massiven "Demon", das in Stop-and-Go-Manier beginnt und dann im Mittelteil eine dieser Entombed-typischen Wendungen nimmt, bis zur punkigen Abschlussnummer "Out Of Hand", die Textperlen à la "Jesus Christ / Lord of flies / In disguise" auffährt. Wurde seither viel Schund unter dem Banner Death'n'Roll veröffentlicht? Natürlich. Haben auch Entombed sich im weiteren Karriereverlauf in unsagbar seichte Gefilde verlaufen? Unbestritten. Doch all das kann man diesem Pionierwerk nicht anlasten. "Wolverine Blues" zeigt die Skandinavier im wohl stärksten Line-Up der Bandgeschichte. Trotz aller Weiterentwicklung musste hier nichts glattgebügelt oder zurechtgebogen werden - der grundehrliche, erdige Charakter der Songs ist jederzeit präsent. Anderssons Schlagzeugspiel gleicht einem Güterzug, der jeden Moment zu entgleisen droht, und wenn sich "Heavens Die" bedrohlich auftürmt, ist deutlich das Quietschen der Saiten zu vernehmen. Die Platte klingt eben so, wie es sich bei Entombed gehört: wie eine rohe, rumpelnde Urgewalt.
© Laut

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