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Van The Man hat einen Lauf! Angesichts seiner 73 Lenze legt er ein schier übernatürliches Tempo vor. "The Prophet Speaks" ist nicht nur das 40. Album seiner langen Karriere, sondern tatsächlich auch die vierte vollwertige Studioplatte innerhalb von nur 15 Monaten. Einmal mehr zaubert Morrison ein packendes Groovemonster voller Blues, Jazz und Soul aus dem mittlerweile obligatorischen Hut.
Zwei Sorten von Liedern halten sich die Waage. Zum einen interpretiert er Klassiker von u.a. Willie Dixon, Sam Cooke, Solomon Burke oder John Lee Hooker. Daneben kredenzt er ein halbes Dutzend eigener Tracks. Dabei prägt er mit traumwandlerischer Leichtigkeit die Fremdkompositionen so sehr mit dem eigenen Duktus, als habe man diese Klassiker seinerzeit nur für ihn verfasst.
"Laughin' and Clownin'" etwa perlt streng genommen eleganter als Cookes Original. Dass der gewichtige, oft leicht zur Predigt tendierende Solomon Burke dem Belfaster Grantler liegt ("Gotta Get You Off My Mind"), überrascht ebenfalls nicht. Besonders gut gelingen Tracks wie der von J.D. Harris stammende Slow-Blues "Teardrops", auf denen er dem blitzsauberen, instrumentalen Teppich eine Spur rauhen Drecks entgegensetzt.
Seine spielerisch über jeden Zweifel erhabene Mannschaft bietet ihm nicht nur die erforderliche Projektionsfläche. Sie klingt auch fest mit des Maestros Organ verwachsen und bietet ihm Begleitung und Kontrast. Das stimmige Bild kommt nicht von ungefähr. Joey DeFrancesco befindet sich bereits seit "You're Driving Me Crazy" an Bord. Neben der ebenso virtuosen wie stilistisch variablen Hammondorgel bringt er sein Händchen für Arrangements ein, die auf hohem Niveau unterhalten.
Dan Wilson an der Gitarre, Michael Ode am Schlagzeug und Troy Roberts am Tenorsaxophon sind ebenfalls wiederholt mit von der Partie. Ihre formvollendete Fähigkeit, Eingängigkeit mit Komplexität zu paaren, erstaunt noch immer. Damit haben sie jene Hörer an der Angel, denen Blues zu simpel ist, aber auch jene, denen Jazz-Rhythmen oft zu verkopft erscheinen. Alles vereinigt sich zum sinnlichen Sud. Als Referenzstück empfehle ich hierzu "Worried Blues / Rollin' and Tumblin'" (ebenfalls von J.D. Harris).
Morrisons eigene Nummern fügen sich nahtlos ein. Nicht jeder Song hat dabei die melodische Klasse von Großtaten wie "Veedon Fleece", "Moondance" oder dem Mammut-Track "Heart Is Open". Das fällt allerdings kaum negativ ins Gewicht. Auch wenn ein Lied wie "Spirit Will Provide" songwriterisch eher nach Routine klingt, gleichen Einzelleistungen wie das hervorragende Pianospiel DeFrancescos kleine Schwächen aus.
Zwei dieser eigenen Songs beschwören genau jene Atmosphäre herauf, die sein Publikum seit jeher bannt. "Ain't Gonna Moan No More" robbt sich als entspannter Nachtblues an den Hörer heran. DeFrancesco packt zwischendurch seine Tasten beiseite und die Trompete aus. Auch Gitarre und Sax erhalten ihren verdient edlen Solomoment."Ain't no wolf at my door. Ain't gonna moan no more."
Das Finale gehört dem grandiosen Titelsong. "When the prophet speaks almost no one listens." Hier treiben sie das nächtliche Element auf die Spitze und verfrachten es von den schwülen Südstaaten in eine wohltemperierte, spanische Sommernacht samt passender Gitarre und diesmal gestopfter Trompete. Auch in Morrisons beeindruckendem Werkkatalog nimmt dieser sanfte Killer einen Platz auf den vordersten Rängen ein. Typischerweise widmet er das Lied "only those who have ears to listen.". Man kann nur hoffen, dass viele diesem intensiven Kleinod tatsächlich ihr Ohr leihen.
© Laut
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Dan Wilson, Acoustic Guitar, AssociatedPerformer - VAN MORRISON, Producer, Saxophone, Vocals, Harmonica, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Joey DeFrancesco, Keyboards, Organ, Trumpet, AssociatedPerformer - Kenny Evans, Assistant Mastering Engineer, StudioPersonnel - Jim Stern, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Troy Roberts, Acoustic Bass Guitar, AssociatedPerformer - Michael Ode, Drums, AssociatedPerformer
℗ 2018 Exile Productions Ltd.
Albumbeschreibung
Van The Man hat einen Lauf! Angesichts seiner 73 Lenze legt er ein schier übernatürliches Tempo vor. "The Prophet Speaks" ist nicht nur das 40. Album seiner langen Karriere, sondern tatsächlich auch die vierte vollwertige Studioplatte innerhalb von nur 15 Monaten. Einmal mehr zaubert Morrison ein packendes Groovemonster voller Blues, Jazz und Soul aus dem mittlerweile obligatorischen Hut.
Zwei Sorten von Liedern halten sich die Waage. Zum einen interpretiert er Klassiker von u.a. Willie Dixon, Sam Cooke, Solomon Burke oder John Lee Hooker. Daneben kredenzt er ein halbes Dutzend eigener Tracks. Dabei prägt er mit traumwandlerischer Leichtigkeit die Fremdkompositionen so sehr mit dem eigenen Duktus, als habe man diese Klassiker seinerzeit nur für ihn verfasst.
"Laughin' and Clownin'" etwa perlt streng genommen eleganter als Cookes Original. Dass der gewichtige, oft leicht zur Predigt tendierende Solomon Burke dem Belfaster Grantler liegt ("Gotta Get You Off My Mind"), überrascht ebenfalls nicht. Besonders gut gelingen Tracks wie der von J.D. Harris stammende Slow-Blues "Teardrops", auf denen er dem blitzsauberen, instrumentalen Teppich eine Spur rauhen Drecks entgegensetzt.
Seine spielerisch über jeden Zweifel erhabene Mannschaft bietet ihm nicht nur die erforderliche Projektionsfläche. Sie klingt auch fest mit des Maestros Organ verwachsen und bietet ihm Begleitung und Kontrast. Das stimmige Bild kommt nicht von ungefähr. Joey DeFrancesco befindet sich bereits seit "You're Driving Me Crazy" an Bord. Neben der ebenso virtuosen wie stilistisch variablen Hammondorgel bringt er sein Händchen für Arrangements ein, die auf hohem Niveau unterhalten.
Dan Wilson an der Gitarre, Michael Ode am Schlagzeug und Troy Roberts am Tenorsaxophon sind ebenfalls wiederholt mit von der Partie. Ihre formvollendete Fähigkeit, Eingängigkeit mit Komplexität zu paaren, erstaunt noch immer. Damit haben sie jene Hörer an der Angel, denen Blues zu simpel ist, aber auch jene, denen Jazz-Rhythmen oft zu verkopft erscheinen. Alles vereinigt sich zum sinnlichen Sud. Als Referenzstück empfehle ich hierzu "Worried Blues / Rollin' and Tumblin'" (ebenfalls von J.D. Harris).
Morrisons eigene Nummern fügen sich nahtlos ein. Nicht jeder Song hat dabei die melodische Klasse von Großtaten wie "Veedon Fleece", "Moondance" oder dem Mammut-Track "Heart Is Open". Das fällt allerdings kaum negativ ins Gewicht. Auch wenn ein Lied wie "Spirit Will Provide" songwriterisch eher nach Routine klingt, gleichen Einzelleistungen wie das hervorragende Pianospiel DeFrancescos kleine Schwächen aus.
Zwei dieser eigenen Songs beschwören genau jene Atmosphäre herauf, die sein Publikum seit jeher bannt. "Ain't Gonna Moan No More" robbt sich als entspannter Nachtblues an den Hörer heran. DeFrancesco packt zwischendurch seine Tasten beiseite und die Trompete aus. Auch Gitarre und Sax erhalten ihren verdient edlen Solomoment."Ain't no wolf at my door. Ain't gonna moan no more."
Das Finale gehört dem grandiosen Titelsong. "When the prophet speaks almost no one listens." Hier treiben sie das nächtliche Element auf die Spitze und verfrachten es von den schwülen Südstaaten in eine wohltemperierte, spanische Sommernacht samt passender Gitarre und diesmal gestopfter Trompete. Auch in Morrisons beeindruckendem Werkkatalog nimmt dieser sanfte Killer einen Platz auf den vordersten Rängen ein. Typischerweise widmet er das Lied "only those who have ears to listen.". Man kann nur hoffen, dass viele diesem intensiven Kleinod tatsächlich ihr Ohr leihen.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 1 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:04:54
- Künstler: Van Morrison
- Komponist: Van Morrison
- Label: Exile Productions Ltd.
- Genre: Jazz
© 2018 Exile Productions Ltd. ℗ 2018 Exile Productions Ltd.
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