Live and Unreleased (Live)

Albumbeschreibung

Schon einige Zeit bevor die Brecker Brothers Mitte der 1970er-Jahre unter ihrem Namen eine der spannendsten Crossover-Bands gründeten, hatten sie ein breites musikalisches Spektrum absolviert: Mit hochklassigem Trompetenspiel war Randy Brecker ein ausgebuchter Musiker im Bop, Jazzrock, Funk, Fusion und Latin-Jazz-Ambiente. Auf ähnlich hohem musikalischen Niveau bewegte sich auch sein Bruder Michael Brecker, der die Expressivität des Rhythm ’n’ Blues in seine moderne Tenorsaxofon-Spielweise einschleuste.
Bei ihrem Auftritt in Onkel Pö’s Carnegie Hall im Sommer 1980 begeisterten die Brecker Brothers mit spannenden Live-Versionen von Themen ihrer bisherigen Alben, aber auch mit neuen Stücken wie „Strape Hangin‘‘, nach dem erst später eine Platte benannt wurde. Nach dem hymnisch-folkloristischen Intro reißt ein wildes Funk-Bass-Riff die Bläser aus diesem Taumel. Durch die Wucht der rockigen Beats wird Randy Breckers packendes Wah-Wah-Trompetenspiel dramatisiert. Das fast 20-minütige, mit einem entspannten Saxofonintro von Michael Brecker startende „Funky Sea, Funky Dew“ wird ebenfalls von einem heftigen Funk-Groove bestimmt. Nach Breckers Solo bricht Barry Finnerty zu einem packenden Gitarrentrip auf. Ungefähr in der Mitte des Songs glänzt der Saxofonist mit einem unbegleiteten Solo.
Während die erste Scheibe der Doppel-CD ausschließlich Themen von Michael Brecker enthält, punktet die zweite mit Stücken wie „Some Skunk Funk“ aus Randy Breckers Feder. Dazu passen dessen im Pressetext zu lesenden Tournee-Eindrücke: „Die Band hat es jeden Abend krachen lassen.“ Ein hundertprozentig passendes Statement.

© Filtgen, Gerd / www.fonoforum.de