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The Acid

Um es in Anlehnung an Grönemeyer zu formulieren: Wann ist eine Supergroup eine Supergroup? Wie dicht muss das Netz der Vorgeschichten der Beteiligten gewebt sein, dass sie diesen Status verdient? Mitunter ist eine solche Verortung ein heikles Unterfangen. Etwa auch im Fall der Post-Downbeat-Elektroniker The Acid. Das Trio macht zwar bis Anfang 2014 ein Geheimnis aus den Identitäten, mit Müllsäcken auf Pressefotos und so. Irgendwann steht aber fest: Dahinter stecken Adam Freeland, Steve Nalepa und RX Y. Erstgenannter ist Brite und kann in Sachen Œuvre auf eine Grammy-Nominierung als DJ und Produzent verweisen; der zweite produziert ebenfalls, stammt aus Kalifornien und lehrt Musiktechnologie; der Australier Ry Cuming alias RY X wohnt wiederum in L.A. und machte bislang nicht nur als Folkmusiker unter selbigem Namen von sich reden, sondern repräsentiert gemeinsam mit Âmes Frank Wiedemann auch eine Hälfte der Formation Howling. So weit, so referenziell. "Dass wir uns anfangs nicht zu erkennen gegeben haben, sollte keinen Buzz um The Acid aufbauen", weist Cuming jedes Aufmerksamkeitsgeheische von sich. "Steve, Adam und ich sind schon ein wenig bekannt für unser musikalisches Schaffen. Wir wollten aber, dass sich die Leute uns vorurteilsfrei anhören." Das Albumdebüt "Liminal" erscheint übrigens 2014 auf Infectious (Alt-J, These New Puritans). Vergessen darf man ob all der Anknüpfungspunkte allerdings nicht, dass keine Supergroup ohne einen ordentlichen Hype funktioniert. Den liefern The Acid im April 2013 mit der selbstbetitelten Debüt-EP. Darauf tragen die drei ihre Fusionsmarke an die Öffentlichkeit: Der flächige, melancholische Gesang Cumings trifft auf kühle Elektronica-Sounds von Freeland und Nalepa. Die Zeit spricht von einem möglichen "Meilenstein zwischen Dubstep und Downbeat", für die Kollegen von Noisey machen die Jungs "einfach alles richtig". Dabei lässt sich die Musik durchaus in übersichtliche Einzelteile zerlegen. The Acids Synergieeffekt begründet einen verträumten Elektropop, der eine diverse Riege Genres Twister-mäßig miteinander verquickt. Nur selten wird die Band ihrem Namen mit bleepigen Acidläufen aus der Roland 303 gerecht. Irgendwie Indie im Appeal, verinnerlichen sie vielmehr die einsam pluckernden Gitarrensaiten von The xx, Raz Ohara-artige Vocals, eine ordentliche James Blake-Spätstep-Schlagseite sowie gelegentliche Massive Attack-Attacken. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Tatsächlich klingt The Acids elektroakustisch-ambienter Synthpop angenehm aufgeräumt. Er drängt nicht auf den Dancefloor, sondern fordert kurz nach Einbruch der Dunkelheit sein Recht ein. "Es ist wie ein Gemälde zu malen, bevor du überhaupt weißt, was du malst", beschreibt die Band den Songwritingprozess. "Das Schöne daran ist die totale Freiheit, die das bedeutet." Wen interessiert da schon noch der Titel "Supergroup"?
© Laut

Diskografie

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