Flamenco Tribute to Pat Metheny

Albumbeschreibung

Pat Metheny aus Sicht des Flamenco – das ist nicht so weit hergeholt, wie es scheinen mag. Beim Wortpaar „Jazzgitarristen“ und „Flamenco“ denkt man noch am ehesten an Al Di Meola und John McLaughlin, dabei ist es auch schon 20 Jahre her, dass der populäre Vicente Amigo eine Komposition „Querido Metheny“ taufte (auf „Vivencias Imaginadas“, 1996). Jetzt meint Santiago Lara: „Ohne dass es ihm bewusst war, hat Pat Metheny auf geradezu übersinnliche Weise eine neue Generation von Flamenco-Gitarristen beeinflusst. Er hat längst eine Hommage von ihrer Seite verdient.“ Genau die legt er jetzt vor.
Der in Sevilla geborene und in Jerez de la Frontera aufgewachsene Lara gilt als eines der vielversprechendsten Talente in Sachen Flamenco-Gitarre. Nach einem puren Flamenco-Album mit Eigenkompositionen und einem, das schon Latin-Jazz-Elemente zeigte, zielt er jetzt weit über das Aficionado-Publikum hinaus. Pat Metheny hört er seit Jahren, jetzt fühlt er sich reif und imstande, den amerikanischen Star und seine Musik tiefgreifend zu verstehen. Laras Musiker haben ihre Sporen bei Flamenco-Jazz-Größen wie Gerardo Nuñez oder Chano Domínguez verdient, Paco de Lucías langjähriger Saxofonist Jorge Pardo gastiert an der Flöte, hinzu kommt das typische perkussive Klatschen („palmas“) und Stampfen („zapateado“).
Lara nimmt sich acht Metheny-Stücke vor, zumeist aus dem Repertoire der Group, aber auch von Pats diversen Nebenprojekten. Schon der Opener „Minuano“, den der Meister selbst erst unlängst bei der repräsentativen Gala zum „International Jazz Day“ im Weißen Haus spielte, zeigt, wie geschickt Lara jeweils ein Höchstmaß an Metheny- und Flamenco-Charakteristik auf einen gemeinsamen Nenner bringt. Ganz organisch kommen beide „Welten“ zusammen, gerade so, als seien sie füreinander gemacht. Es musste nur erst jemand drauf kommen.

© Klostermann, Berthold / www.fonoforum.de