Bach unlimited (Bach, Poulenc, Roussel, Liszt, Enhco)

Albumbeschreibung

Bach und kein Ende: CD-Programme zum Thema „Bach und die Folgen“ sind nicht eben selten. Lise de la Salle gelingt es dennoch, das reiche Angebot um eine ganz eigene und aparte Variante zu bereichern.
Mit dem Italienischen Konzert startend, steuert zwar auch sie herausragende Orientierungsmarken des Terrains wie Busonis Transkription der berühmten Violin-Chaconne oder Liszts Fantasie und Fuge über B-A-C-H an, ergänzt sie aber durch zwei bei uns eher unbekannte Bach-Hommagen ihrer Landsleute Poulenc und Roussel.
Und was ihr Recital völlig unverwechselbar macht: Sie kombiniert diese fünf Titel mit vier kurzen, eigens für die Produktion komponierten Interludien ihres französischen Altersgenossen Thomas Enhco – Stücke, die nach ihren Worten „wie Atempausen“ zwischen die Hauptwerke geschoben sind und für einen ruhigen Ausklang des Recitals sorgen.
Lise de la Salle, noch nicht 30 Jahre alt, aber schon beeindruckend lange „im Geschäft“, spielt das Italienische Konzert in einer erfrischend unkomplizierten Manier. Sie packt schnell und präzise zu, spielt manchmal vielleicht ein bisschen vordergründig, aber immer herzhaft musikantisch und ohne historisierendes Etepetete. Und auch im weiteren Verlauf überzeugt sie durch pianistische und musikalische Kompetenz; allenfalls wäre vorstellbar, den machtvollen Höhepunkten der Chaconne durch eine gezügeltere Rhythmik noch ein Mehr an Nachdrücklichkeit mitzugeben.
Die Technik der Bremer Produktion hat das Spiel der Französin in ungeschminkt naturalistischer Nahaufnahme festgehalten.

© Harden, Ingo / www.fonoforum.de