Stenhammar: Serenade, Excelsior!, & Interlude from 'The Song'

Albumbeschreibung

Dass der schwedische Komponist Wilhelm Stenhammar im Laufe seines 56-jährigen Lebens nur relativ wenige Orchesterwerke vollendete, liegt in erster Linie in seiner extrem selbstkritischen Haltung begründet, die ihn immer wieder Werke bearbeiten oder gar zurückziehen ließ. Doch die Kompositionen, die er gelten ließ, zeichnen sich durchweg durch hohe Meisterschaft aus. Das gilt bereits für die Konzertouvertüre „Excelsior!“, die er mit 25 Jahren fertigstellte und die von keinem Geringeren als Arthur Nikisch aus der Taufe gehoben wurde. Es handelt sich um ein ebenso jugendlich-feuriges wie perfekt gearbeitetes und orchestriertes Opus, das den Komponisten allerdings noch auf dem Weg zu einer eigenen Tonsprache zeigt. Die Orientierung an deutschen Vorbildern wurde Stenhammar von seinen Landsleuten zum Vorwurf gemacht. Das jahrzehntelange Vergessen, aus dem es erst vor relativ kurzer Zeit erlöst wurde, hat das Werk jedoch nicht verdient.
In der 1919 vollendeten Serenade verarbeitet Stenhammar Eindrücke aus einem Italien-Urlaub. Mit einigem Recht kann man die fünfsätzige, 37 Minuten währende Komposition als Meisterwerk bezeichnen. Unprätentiös, humorvoll, atmosphärisch und vor allem mit äußerster Raffinesse ebenso sparsam wie klangvoll orchestriert, zeigt diese Serenade ihren Schöpfer von seiner sympathischsten Seite. Die Reise durch eine Nacht in Florenz – so wäre die Dramaturgie der Sätze zu deuten – endet dann auch nicht in einem rauschenden Fest, sondern die Musik entschwindet augenzwinkernd in der Ferne. In beiden Werken hält der Dirigent Christian Lindberg ein überzeugendes Plädoyer für seinen Landsmann.

© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de