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Trotz der diesjährigen Salzburger Neuinszenierung des „Oedipe“, seines musikdramatischen Hauptwerks: George Enescu hat auch sechseinhalb Jahrzehnte nach seinem Tod in unserem Musikbetrieb einen schweren Stand, seine Werke sind nur selten zu hören. Bis heute setzen sich vor allem seine rumänischen Landsleute für sie ein – unter den Pianisten war es zuerst Dinu Lipatti, der ja Enescu zum Paten hatte, heute sind es auf CD und im Konzert zum Beispiel Luiza Borac und Raluca Stirbat.
Als Newcomerin auf dem internationalen Enescu-Parkett meldet sich nach dem Spanier Josu de Salaun jetzt eine junge, zuletzt von Pavel Gililov in Salzburg ausgebildete Italienerin zu Wort: Saskia Giorgini. Sie hat sich für ihr mediales Debüt Enescus dritte Suite von 1916 und die letzte der knapp zwanzig Jahre später, kurz nach dem „Oedipe“ entstandenen Sonaten op. 24 ausgesucht.
Giorgini ist eine fabelhaft gewandte Pianistin, die diese Musik abliefert, als handle es sich um lauter „Visions fugitives“, um flüchtige Erscheinungen, wie Prokofjew damals ein eigenes Werk betitelte. Die sieben knappen „Stegreifsätze“ der Suite (mit einer hübsch naturalistischen Glockenspiel-Imitation als Finale) werden von ihr mit einer schwingenden Lockerheit und einem Klang von luftiger Transparenz vorgetragen, der vergessen lässt, wie sorgfältig Enescus oft versponnene, stimmig aufgefächerte Schreibweise kompositorisch „gearbeitet“ ist. Zu Giorginis unakademisch „softer“ Gangart gehört allerdings auch, dass es ihrer Melodieführung oft ein bisschen an Leuchtkraft und Intensität fehlt und über der milden Eloquenz des Vortrags markante Profilierung und Phrasierung leiden.
Dennoch: eine pianistisch attraktive und auch aufnahmetechnisch gelungene Ergänzung der schmalen Enescu-Diskografie.
© Harden, Ingo / www.fonoforum.de
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George Enescu, Composer - Brilliant Classics, MusicPublisher - Saskia Giorgini, Piano, MainArtist
2019 Brilliant Classics 2019 Brilliant Classics
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Albumbeschreibung
Trotz der diesjährigen Salzburger Neuinszenierung des „Oedipe“, seines musikdramatischen Hauptwerks: George Enescu hat auch sechseinhalb Jahrzehnte nach seinem Tod in unserem Musikbetrieb einen schweren Stand, seine Werke sind nur selten zu hören. Bis heute setzen sich vor allem seine rumänischen Landsleute für sie ein – unter den Pianisten war es zuerst Dinu Lipatti, der ja Enescu zum Paten hatte, heute sind es auf CD und im Konzert zum Beispiel Luiza Borac und Raluca Stirbat.
Als Newcomerin auf dem internationalen Enescu-Parkett meldet sich nach dem Spanier Josu de Salaun jetzt eine junge, zuletzt von Pavel Gililov in Salzburg ausgebildete Italienerin zu Wort: Saskia Giorgini. Sie hat sich für ihr mediales Debüt Enescus dritte Suite von 1916 und die letzte der knapp zwanzig Jahre später, kurz nach dem „Oedipe“ entstandenen Sonaten op. 24 ausgesucht.
Giorgini ist eine fabelhaft gewandte Pianistin, die diese Musik abliefert, als handle es sich um lauter „Visions fugitives“, um flüchtige Erscheinungen, wie Prokofjew damals ein eigenes Werk betitelte. Die sieben knappen „Stegreifsätze“ der Suite (mit einer hübsch naturalistischen Glockenspiel-Imitation als Finale) werden von ihr mit einer schwingenden Lockerheit und einem Klang von luftiger Transparenz vorgetragen, der vergessen lässt, wie sorgfältig Enescus oft versponnene, stimmig aufgefächerte Schreibweise kompositorisch „gearbeitet“ ist. Zu Giorginis unakademisch „softer“ Gangart gehört allerdings auch, dass es ihrer Melodieführung oft ein bisschen an Leuchtkraft und Intensität fehlt und über der milden Eloquenz des Vortrags markante Profilierung und Phrasierung leiden.
Dennoch: eine pianistisch attraktive und auch aufnahmetechnisch gelungene Ergänzung der schmalen Enescu-Diskografie.
© Harden, Ingo / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 10 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:56:56
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Saskia Giorgini
- Komponist: George Enescu
- Label: Piano Classics
- Genre: Klassik
2019 Brilliant Classics 2019 Brilliant Classics
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